Categories: Cybersicherheit

Neue Hacking-Kampagne nimmt Telekommunikationsfirmen weltweit ins Visier

Sicherheitsforscher von McAfee haben eine neue Cyberspionage-Kampagne aufgedeckt. Hacker nehmen demnach Telekommunikationsfirmen mithilfe von schädlichen Downloads ins Visier, um vertrauliche Daten zu stehlen – auch über 5G-Technologien. Opfer der Diànxùn genannten Operation finden sich in Europa, Südostasien und den USA.

Hinter den Attacken soll eine Hackergruppe stecken, die von China aus agiert und als Mustang Panda oder RedDelta bekannt ist. Sie sei für Angriffe und Cyberspionage gegen Unternehmen weltweit bekannt. Die jüngste Kampagne, die im August 2020 startete soll bisher mindestens 23 Opfer gefordert haben. Wie viele Firmen erfolgreich kompromittiert wurden ließen die Forscher indes offen.

In die Systeme ihrer Ziele dringen die Hacker mithilfe von speziell gestalteten Phishing-Websites ein, die Schadsoftware verteilen. Unklar ist, den Forschern zufolge, wie die Opfer zu den Phishing-Websites geführt werden, die sich als Recruitung-Seiten des chinesischen Unternehmens Huawei ausgeben. Huawei selbst sei allerdings nicht in die Cyberspionage-Kampagne verwickelt.

Opfer, die auf den Trick hereinfallen, laden eine gefälschte Flash-Anwendung herunter, die wiederum die Backdoor Cobalt Strike einschleust. So erhalten die Angreifer Zugriff auf das System und sind in der Lage, vertrauliche Daten zu stehlen. Sie sollen es vor allem auf Mitarbeiter abgesehen haben, die Kenntnisse über 5G-Technologien haben.

Die Verbindung nach China stellten die Forscher über vergleichbare Taktiken, Techniken und Verfahren (TTP) der Hacker her. Sie gehen zudem davon aus, dass die Hacker noch aktiv sind. “Wir glauben, dass die Kampagne noch läuft. Wir haben letzte Woche neue Aktivitäten mit denselben TTPs entdeckt, was bedeutet, dass der Akteur und die Kampagne noch laufen”, so Thomas Roccia, Sicherheitsforscher im McAfee Advanced Threat Research Strategic Intelligence Team im Gespräch ZDNet.com.

Die Angriffe unterstreichen, wie wichtig es ist, Mitarbeiter zu schulen, damit sie Weiterleitungen zu gefälschten Websites erkennen können. Allerdings räumten die Forscher auch ein, dass die Hacker ihren Opfern ein sehr gute Fälschung der Huawei-Website präsentierten.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

1 Tag ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

2 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

3 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

3 Tagen ago

Thomas-Krenn.AG: viele Pflichten, knappe Ressourcen, mehr freie IT-Welt

IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.

3 Tagen ago

Stadt Kempen nutzt Onsite Colocation-Lösung

IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…

4 Tagen ago