Der britische Chipentwickler ARM hat erstmals seit 10 Jahren eine neue Prozessorarchitektur vorgestellt. Bei einem Online-Event positionierte CEO Simon Segars die ARMv9-Architektur als Ausgangspunkt für das Computing in den kommenden zehn Jahren, mit dem Ziel, auch Sicherheit und Vertrauen zu stärken.
Die Sicherheit will ARM durch eine Memory Tagging genannte Funktion verbessern, die helfen soll, Speicherprobleme zu eliminieren. Realm Management wiederum bietet laut ARM containerartige abgeschlossene Bereiche für eine sichere Datenverarbeitung.
“Realms ist eine neue Technologie und wir gehen davon aus, dass sie auf breiter Basis eingesetzt wird. Wir arbeiten sehr hart an der Software-Seite”, sagte Segars. “Realms sind ähnlich wie Container, aber mit echter Hardware-Unterstützung, um Daten und Code zu schützen. Wir glauben, dass Realms eine rigorose, sichere Hardware-Unterstützung bietet.”
Die neue Architektur soll aber nicht nur die Entwicklung sichererer Prozessoren ermöglichen, sondern auch gegenüber früheren Generation die Leistung und die Energieeffizienz steigern. Dazu gehört ein Update für die Scalable Vector Extensions (SVE). SVE2 soll die Unterstützung für bestimmte Arbeitslasten wie AI und DSP verbessern.
Innovationen will ARM künftig mit Prozessordesigns vorantreiben, die auf bestimmte Zwecke ausgerichtet sind. In den kommenden Jahren will ARM Erweiterungen für die ARMv9-Architektur einführen, die auf bestimmte Computing-Funktionen wie digitale Signalverarbeitung und Machine Learning ausgerichtet sind. Sie sollen aber auch die Sicherheit und Robustheit des ARM-Systems verbessern.
Richard Grisenthwaite, Chief Architect bei ARM, erklärte, die neue ARM-Architektur werde eine Brücke zwischen Hardware und Software schlagen. Sie ermögliche zudem eine Standardisierung, die es ARMs Partnern wiederum erlaube, neue Produkte schneller und kostengünstiger auf den Markt zu bringen.
ARM ging bei der Vorstellung der neuen Architektur auch auf den geplanten Verkauf an Nvidia ein. Er betonte, dass sich das Geschäftsmodell seines Unternehmens dadurch nicht ändere.
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