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LG schließt Geschäftsbereich für Smartphones

Der koreanische Hersteller LG Electronics schließt seine Sparte für mobile Geräte. Die Entwicklung und Herstellung von Smartphones hatte dem Unternehmen schon länger nur rote Zahlen beschert. Die Entscheidung der Geschäftsführung wurde bereits vom Aufsichtsrat abgesegnet. Sie soll bis zum 31. Juli umgesetzt werden.

Bis Ende Mai sollen zudem weiterhin Smartphones der Marke LG gefertigt werden, um vertragliche Zusagen gegenüber Telekommunikationsanbietern und anderen Partnern zu erfüllen. Darüber hinaus plant LG lediglich den Abverkauf vorhandener Lagerbestände.

Für die Zeit nach Juli 2021 sagte LG seinen Kunden weiterhin Support-Leistungen und auch Software-Updates für seine vorhandenen mobilen Produkte zu. Die Zeiträume seien von der jeweiligen Region abhängig.

Entlassungen will LG laut einer Pressemitteilung vermeiden. Beschäftige sollen stattdessen neue Jobs in anderen Unternehmensbereichen finden. Auch die Technologien, die in den rund zwanzig Jahren entstanden sind, in denen LG mobile Geräte entwickelte, sollen für andere Produkte des Unternehmens genutzt werden – ein Verkauf der Mobilsparte steht demnach nicht zur Diskussion.

Darüber hinaus kündigte LG an, sich weiterhin mit mobilen Kerntechnologien zu befassen. Unter anderem sollen Forschung und Entwicklung für den zukünftigen Mobilfunkstand 6G weitergeführt werden.

Bereits im Januar hatte LG erklärt, es werde die künftige Ausrichtung seiner Mobilsparte überprüfen. Man sei offen für alle Optionen. Allein im vierten Quartal 2020 hatte der Geschäftsbereich Mobile Communication einen operativen Verlust in Höhe von 248,5 Billionen Won (187,1 Millionen Euro) eingefahren – es war 23. Quartal in Folge mit roten Zahlen für die Smartphone-Sparte.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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