April-Patchday: Microsoft schließt 114 Sicherheitslücken

Microsoft hat die Updates für den April-Patchday veröffentlicht. Unter anderem in Windows, Edge, Azure, Office, SharePoint Server, Hyper-V, Team Foundation Server, Visual Studio und Exchange Server stecken insgesamt 114 Anfälligkeiten. Davon sind 19 mit dem höchsten Schweregrad “kritisch” bewertet – Angreifer sind unter Umständen in der Lage, Schadcode aus der Ferne einzuschleusen und auszuführen.

Eine Schwachstelle wird laut Microsoft bereits aktiv von Hackern ausgenutzt. Ein Fehler Win32k-Kerneltreiber erlaubt eine nicht autorisierte Ausweitung von Benutzerechten. Er betrifft Windows 10 Version 20H2 und früher sowie Windows Server 20H2 und früher. Entdeckt wurde der Bug von Forschern von Kaspersky Lab, was die Vermutung nahelegt, dass die Lücke bei der Verbreitung von Schadsoftware zum Einsatz kommt.

Zwei kritische Löcher stopften die Entwickler indes in Exchange Server. In beiden Fällen handelt es sich laut Microsoft um Fehler, die eine Remotecodeausführung erlauben. Sie wurden vom US-Geheimdienst NSA gefunden und haben 9,8 Punkte im zehnstufigen Common Vulnerability Scoring System. Ein Exploit erfordert offenbar keine Interaktion mit einem Nutzer.

“Uns ist nicht bekannt, dass die Schwachstellen in Angriffen gegen unsere Kunden verwendet wurden. Angesichts der jüngsten Fokussierung der Angreifer auf Exchange empfehlen wir unseren Kunden jedoch, die Updates so schnell wie möglich zu installieren, um sicherzustellen, dass sie vor diesen und anderen Bedrohungen geschützt bleiben”, heißt es im Blog des Microsoft Security Response Center. “Kunden, die Exchange Online verwenden, sind bereits geschützt und müssen keine Maßnahmen ergreifen.”

Weitere Anfälligkeiten patcht Microsoft in der Windows Spracherkennung, der Graphics-Komponente, im Dateisystem NTFS sowie im Windows Installer, Windows Kernel, Windows Media Player, Windows Kernel, SMB-Server TCP/IP und im WLAN-Autokonfig-Dienst von Windows. Auch der Secure Kernelmodus von Windows und Visual Studio sind angreifbar. Laut Zero Day Initiative ist der April-Patchday der bisher umfangreichste Patchday dieses Jahres.

Die Updates verteilt Microsoft wie über die Updates-Funktion von Windows. Sie können auch über die Windows Server Updates Services und den Update-Katalog bezogen werden.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Wie KI den Jobeinstieg verändert

Aus Sicht vieler Führungskräfte sind junge Talente oft unzureichend auf ihre Jobprofile vorbereitet, da sie…

1 Tag ago

Deutsche DefTechs: Nur jedes dritte würde erneut hier gründen

Umfrage: Bürokratisches Beschaffungswesen, strikte Regulierung und fehlendes Risikokapital bremsen digitale Verteidigungs-Innovationen.

1 Tag ago

Pilotprojekt: Digitalisierung der IT-Infrastruktur im deutschen Stromnetz

Initiative von Cisco und Amperion ermöglicht schnellere Datenübertragungsgeschwindigkeiten mithilfe der Routed Optical Networking (RON)-Technologie.

1 Tag ago

Manufacturing-X: Warum diese Initiative für Europa von Bedeutung ist

Manufacturing-X als Antwort auf internationale Zollkonflikte, globale Lieferkettenprobleme und Abhängigkeit von meist US-amerikanischen Tech-Konzernen.

1 Tag ago

Wie verbreitet ist Secure-by-Design in Deutschland?

Laut Studie ist jeder dritte Security-Experte davon überzeugt, dass Cyber-Immunität die Häufigkeit von Angriffen reduzieren…

2 Tagen ago

Kletternde Roboter im Warenlager

Intralogistikspezialist SSI Schäfer integriert Bots, Regale, Arbeitsstationen und IT-Umgebungen zu Komplettlösungen für Lagerbetreiber.

2 Tagen ago