Categories: Workspace

TSMC warnt vor Chipknappheit bis 2022 und kündigt Ausbau seiner Fertigung an

Der Chipfertiger Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) geht davon aus, dass es bis Ende 2022 zu Engpässen bei der Versorgung mit Chips kommen wird. Als Gegenmaßnahme kündigte das Unternehmen nun an, in den kommenden drei Jahren 100 Milliarden Dollar in den Ausbau seiner Produktionskapazitäten zu investieren.

Eine Entspannung der Lage zeichnet sich laut TSMC zumindest für die Automobilbranche ab. Schon im zweiten Quartal soll sich die Lieferfähigkeit deutlich verbessern.

Das taiwanische Unternehmen legte zudem Ende vergangener Woche die Bilanz für das erste Quartal 2021 vor. Laut Financial Times steigert TSMC seinen Gewinn um 19 Prozent auf 140 Milliarden Taiwan-Dollar (4,1 Milliarden Euro). Der Nettoumsatz kletterte indes um 17 Prozent auf 363 Milliarden Taiwan-Dollar (10,7 Milliarden Euro. Zu den Kunden des weltweit größten Auftragsfertigers für Chips gehören Apple und Qualcomm.

Smartphones hatten dem Bericht zufolge einen Anteil von 45 Prozent am Umsatz des ersten Quartals. High-Performance-Computing-Produkte brachten es auf einen Anteil von 35 Prozent. Chips für die Automobilbranche steuerten vier Prozent zum Gesamtumsatz bei – die Einnahmen in diesem Segment erhöhten sich indes um 31 Prozent gegenüber dem Vorquartal.

Die Steigerung wurde unter anderem durch eine Erhöhung der Wafer-Kapazitäten für die Automobilbranche ermöglicht. Die Engpässe wiederum waren durch einen extremen Kälteeinbruch und Schneestürme im US-Bundesstaat Texas Anfang des Jahres ausgelöst worden. In der Folge kam es zu Stromausfällen, die auch die Chipproduktion in Texas lahmlegte. Davon betroffen war auch eine Fabrik von Samsung.

Intels Plänen, seine eigene Chipfertigung wieder auszubauen und sogar künftig selbst als Auftragsfertiger aufzutreten, sieht TSMC laut CEO CC Wei gelassen entgegen. Bei einer Telefonkonferenz mit Analysten sagte er: “In unserer über 30-jährigen Geschichte hat es TSMC nie an Konkurrenz gemangelt, und wir wissen, wie man konkurriert.” Intel wäre dann künftig nicht nur ein Kunde von TSMC, sondern auch ein Mitbewerber.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

1 Tag ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

2 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

4 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

4 Tagen ago

Thomas-Krenn.AG: viele Pflichten, knappe Ressourcen, mehr freie IT-Welt

IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.

4 Tagen ago

Stadt Kempen nutzt Onsite Colocation-Lösung

IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…

5 Tagen ago