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Großbritannien schaltet sich in Verkauf von ARM an Nvidia ein

Die britische Regierung hat Bedenken gegen die Übernahme von ARM durch Nvidia geäußert. Laut einer Erklärung des zuständigen Ministers Oliver Dowden erfolgt die Prüfung der geplanten Akquisition aus Gründen der nationalen Sicherheit.

“Am 19. April 2021 hat der Minister eine Interventionsmitteilung im öffentlichen Interesse (Public Interest Intervention Notice, PIIN) herausgegeben, in der er bestätigt, dass er aus Gründen der nationalen Sicherheit in den Verkauf eingreift. Bei dieser Entscheidung berücksichtigte er Ratschläge, die er von Beamten aus dem Bereich der Anlegersicherheit erhielt”, heißt es in der Ankündigung.

Im nächsten Schritt soll nun die Wettbewerbsbehörde Competition and Markets Authority einen Bericht zu Aspekten des Wettbewerbs und der nationalen Sicherheit der Transaktion vorbereiten. Dieser Bericht soll spätestens am 30. Juli dem Digitalminister vorgelegt werden.

Gegenüber der Agentur Reuters erklärte Nvidia, es glaube nicht, dass der Kauf von ARM eine ernste Gefahr für die nationale Sicherheit des Vereinigten Königreichs darstelle. “Wir werden weiterhin eng mit den britischen Behörden zusammenarbeiten, so wie wir es seit der Ankündigung dieses Deals getan haben”, wird ein Sprecher des US-Chipherstellers zitiert.

Der britische Chipentwickler ARM gilt als einer der wichtigsten Vertreter der weltweiten Halbleiterindustrie. Auf ARM-Technologien aufbauende Prozessoren treiben praktisch alle heute üblichen Smartphones und Tablets an und kommen zudem in Bereichen wie künstlicher Intelligenz und 5G-Mobilfunk zum Einsatz. Allerdings stellt ARM keine eigenen Chips her, es lizenziert seine Entwicklungen unter anderem an Unternehmen wie Qualcomm, Apple und Samsung. Laut Reuters werden sie aber auch für Rüstungstechnologien verwendet.

Die Übernahme von ARM hatte Nvidia im September 2020 angekündigt. Dem derzeitigen Eigner SoftBank zahlt Nvidia 12 Milliarden Dollar in bar sowie 21,5 Milliarden Dollar in Nvidia-Aktien. Bei Erreichen bestimmter Finanzziele nach Abschluss der Transaktion stehen SoftBank unter Umständen weitere 5 Milliarden Dollar zu.

Gegen den Verkauf hatte sich kürzlich auch Qualcomm gestellt. Im Februar reichte das US-Unternehmen Einspruch bei Kartellbehörden weltweit ein. Qualcomm befürchtet demnach, dass Nvidia den Zugang zu den Chiptechnologien von ARM beschränken könnte. Nach Ansicht des Unternehmens wäre dies die einzige Möglichkeit, Gewinn aus der Akquisition zu schlagen. Bereits im September 2020 hatte Nvidia indes angekündigt, das offene Lizenzmodell und auch die Kundeneutralität beizubehalten. Ziel sei es, Kunden in allen Branchen weltweit zu bedienen und das Lizenzportfolio von ARM weiter auszubauen.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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