Strafverfolgungsbehörden haben nach der Übernahme und Schließung des Emotet-Botnets im Januar ein speziell gestaltetes Softwareupdate entwickelt, das die Schadsoftware um eine Funktion zur Selbstlöschung erweitert. Diese Option wurde nun Anfang der Woche aktiviert, um Emotet von rund 1,6 Millionen Computern weltweit zu entfernen.
Emotet gilt als eines der größtes Botnetze weltweit. Es war für den Versand von Millionen von Malware-verseuchten Spam-E-Mails pro Tag verantwortlich. In einer gemeinsamen Aktion übernahmen im Januar Strafverfolgungsbehörden in den USA, Kanada und Europa die Kontrolle über die Emotet-Infrastruktur, die auch zur Verbreitung von Banking-Trojanern und Ransomware benutzt wurde.
Unter anderem war es Ermittlern in den Niederlangen gelungen, die Kontrolle über zwei von drei Befehlsservern des Emotet-Botnets zu übernehmen. Noch im Januar wurde darüber das fragliche Update zur Löschung von Emotet verteilt, jedoch noch nicht aktiviert. Die Entwicklung des Updates übernahm laut Bleeping Computer das Bundeskriminalamt.
Eingeschaltet wurde die Löschfunktion nun am vergangenen Sonntag. “Die Strafverfolgungsbehörden werden ein Emotet-Update, die Datei *EmotetLoader.dll’, ausliefern, das die Malware von allen infizierten Geräten entfernt. Der Ausführungsschlüssel in der Windows-Registrierung der infizierten Geräte wird entfernt, um sicherzustellen, dass Emotet-Module nicht mehr automatisch gestartet und alle Server, auf denen Emotet-Prozesse laufen, beendet werden”, kündigte die Sicherheitsfirma Redscan Ende vergangener Woche an. “Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Abschaltung weder andere Malware, die über Emotet auf infizierten Geräten installiert wurde, noch Malware aus anderen Quellen entfernt.
Malwarebytes entdeckte nach eigenen Angaben einen Fehler im Code des Updates. Demnach soll ein Schritt der Löschroutine nicht korrekt ausgeführt werden. Malwarebytes betonte jedoch, dass das Update seine eigentliche Aufgabe erfülle und Emotet neutralisiere
Die 1,6 Millionen mit Emotet verseuchten Computer ermittelte die US-Bundespolizei FBI bereits im Januar anhand von aufgezeichneten IP-Adressen. Sie wurden demnach im Zeitraum zwischen 1. April 2020 und 17. Januar 2021 mit Emotet infiziert.
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