Windows 10: Microsoft verbessert Schutz vor Cryptojacking-Malware

Microsoft hat Intels Threat Detection Technology (TDT) in Microsoft Defender for Endpoint integriert. Windows 10 ist somit in der Lage, Schadsoftware auf CPU-Ebene zu blockieren, die vor allem zum Schürfen von Kryptowährungen benutzt wird.

Defender for Endpoint, vormals Defender Advanced Threat Protection, ist Microsofts cloudbasierter Sicherheitsdienst für Unternehmen. Durch die Zusammenarbeit mit Intel kann Windows nun auch auf CPU-Ebene bestimmte Malware erkennen, wo sie vor traditioneller Antivirensoftware verborgen bleibt.

“Intel TDT wendet maschinelles Lernen auf Low-Level-Hardware-Telemetrie an, die direkt von der CPU-Leistungsüberwachungseinheit (PMU) stammt, um den ‘Fingerabdruck’ der Malware-Code-Ausführung mit minimalem Overhead zu erkennen”, teilte Microsoft mit. ” DT nutzt einen umfangreichen Satz von Performance-Profiling-Ereignissen, die in Intel-SoCs (System-on-a-Chip) verfügbar sind, um Malware an ihrem endgültigen Ausführungspunkt (der CPU) zu überwachen und zu erkennen.”

Cryptojacking-Malware führt zum Schürfen von Kryptowährungen vor allem mathematische Berechnungen durch, die zur Blockchain gehören. Die dafür benötigten CPU-Ressourcen wiederum hinterlassen Spuren in den PMU-Telemetriedaten der CPU. Die Technik offenbart aber nicht nur Cryptominer, sondern auch die Ausführung von Schadcode, wenn dieser in einem virtualisierten Gastsystem versteckt wird.

“Coin-Miner machen regen Gebrauch von wiederholten mathematischen Operationen und diese Aktivität wird von der PMU aufgezeichnet, die ein Signal auslöst, wenn eine bestimmte Nutzungsschwelle erreicht wird”, ergänzte Microsoft. Per Machine Learning sei es möglich, spezifische Aktivitäten des Coin-Minings zu erkennen. Zudem verbessere TDT auch die Erkennung von Side-Channel-Attacken und Ransomware.

TDT benötigt Windows-Systeme, die mindestens mit Intel-Core-Prozessoren der sechsten Generation sowie Intel vPro ausgestattet sind. In seiner eigenen Ankündigung der Zusammenarbeit mit Microsoft wies Intel jedoch darauf hin, dass “kein Produkt oder Komponente absolut sicher sein kann”.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

ING setzt bei Kundenservice auf conversational und generative KI

Bestehenden Systeme im Kundenservice stießen an ihre Grenzen. Klassische Chatbots konnten einfache Fragen beantworten.

14 Stunden ago

Enkeltrick auf Milliardenniveau: KI-Sabotage im Finanzsektor

KI wird zunehmend zum Ziel von Cyberangriffen durch Prompt Injections, warnt Christian Nern von KPMG.

1 Tag ago

Isolierte Cloud für Regierungen und Verteidigungsorganisationen

Oracle Cloud Isolated Regions sind sichere, vom Internet getrennte Cloud-Lösungen.

1 Tag ago

Entwicklung des Quantencomputers stellt Risiko für Cybersicherheit dar

Nur Vier Prozent der Unternehmen verfügen über eine definierte Strategie für das Quantencomputing.

1 Tag ago

Berlin Institute of Health (BIH) vereinfacht Kubernetes-Management mit Hilfe von Kubermatic

Wachsender Bedarf an Kubernetes-Clustern zur Unterstützung von Forschungsprojekten erforderte eine Lösung für automatisiertes Cluster-Management.

3 Tagen ago

REWE Group treibt digitale Transformation voran

Seit Januar 2025 überführt REWE digital schrittweise 73 neue SAP-Systeme in die Google Cloud.

5 Tagen ago