Microsoft hat möglicherweise die Entwicklung von Windows 10X auf Eis gelegt. Einem Beitrag von Brad Sams auf Petri.com zufolge wird der Softwarekonzern die als Antwort auf Googles Chrome OS gedachte Variante von Windows 10 in absehbarer Zeit nicht auf den Markt bringen.
Offiziell hatte Microsoft Windows 10 X zuletzt im vergangenen Jahr erwähnt. Geplant war, obwohl nicht direkt von Microsoft bestätigt, dass Windows 10X in diesem Jahr veröffentlicht wird, allerdings ohne den anfänglich zugesagten Support für Win32-Apps. Es ist davon auszugehen, dass das Fehlen dieser Funktion die OS-Variante für viele Nutzer unattraktiv gemacht hätte.
Anfänglich war Windows 10X als Betriebssystem für Geräte mit zwei Bildschirmen konzipiert worden, darunter das von Microsoft bereits angekündigte Surface Neo. Anschließend hieß es von Seiten des Softwarekonzern, Windows 10X werde auf mobilen Geräten mit einem Bildschirm debütieren. Darüber hinaus wollte Microsoft die OS-Variante nur zusammen mit neuen PCs verkaufen – und zwar solchen, die auf Intel-Prozessoren basieren. Für die Zukunft war zudem eine Version für ARM-basierte PCs geplant. Im Februar 2020 zeigte Microsoft sogar die Ausführung von Apps in Containern unter Windows 10X, darunter Win32-Anwendungen.
Unklar ist, welche Auswirkungen die Absage von Windows 10X für ein weiteres wichtiges Projekt des Unternehmens aus Redmond haben wird. Windows 10X sollte nämlich die erste Windows-Version sein, die auf dem neuen Windows Core OS aufbaut. Windows Core OS wiederum sollte als gemeinsame Grundlage für verschiedene Windows-Versionen dienen, die sich nur durch die Bedienoberfläche unterscheiden.
Windows 10X war zudem der Grund für die Verschiebung des nächsten großen Funktionsupdates für Windows 10 von Frühjahr auf Herbst. In den vergangenen Jahren hatte Microsoft stets im ersten Halbjahr ein größeres Funktionsupdates herausgebracht und im Herbst eine kleinere Aktualisierung nachgeschoben – beim für diesen Monat angekündigten Mai-2021-Update Version 21H1) wird es sich jedoch ebenfalls um ein kleineres Updates handelt, das sich wie das 20H2-Update die Codebasis mit Windows 10 Version 2004 (20H1) teilt.
Im Herbst soll dann schließlich auch die überarbeitete Windows-10-Oberfläche Sun Valley eingeführt werden. Einige Elemente von Sun Valley waren wahrscheinlich auch für Windows 10 X geplant, wie die ZDNet-Bloggerin und Microsoft-Kennerin Mary Jo Foley anmerkt.
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