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IBM fertigt erstmals Chips in 2-Nanometer-Verfahren

Forscher von IBM erstmals Halbleiter mit Strukturgrößen von 2 Nanometern hergestellt. Das neue Fertigungsverfahren soll vor allem den Energieverbrauch von Chips senken und zudem ihre Leistung erhöhen.

Nach Angaben des Unternehmens führt die Umstellung auf ein 2-Nanometer-Verfahren zu einem Performance-Zuwachs von 45 Prozent. Im Vergleich zu aktuellen 7-Nanometer-Chips soll zudem der Energieverbrauch bei gleicher Leistung um bis zu 75 Prozent sinken. Kleinere Strukturen bedeuten aber auch, dass die Größe von Chips weiter reduziert wird: Der von IBM gezeigte Test-Chip integriert 50 Milliarden Transistoren auf der Fläche eines Fingernagels.

Entwickelt wurde der 2-Nanomter-Test-Chip in IBMs Labor in Albany im US-Bundesstaat New York. Laut Mukesh Khare, Vice President des Bereichs Hybrid Cloud bei IBM, wurde für die Produktion des Test-Chips ein 300mm-Silizium-Wafer benutzt, der wiederum in Albany hergestellt wurde.

Bei der Entwicklung neuer Halbleiter-Designs arbeitet Intel mit dem Staat New York, Samsung und auch Intel zusammen. Den ersten 7-Nanometer-Chip zeigte IBM bereits 2015. Zwei Jahre später gelang der Umstieg auf 5 Nanometer.

IBM geht davon aus, dass neue 2-Nanometer-Prozessoren Anwendungen in den Bereichen künstliche Intelligenz, Edge Computing sowie autonome Systeme beschleunigen werden. IBM wird die neue Technik für seine IBM-Power-Systeme und auch IBM Z einsetzen.

Laut Dario Gil, Direktor von IBM Research, versprechen die neuen Prozessoren mehr Nachhaltigkeit. Ihr geringerer Energieverbrauch soll zudem helfen, den Klimawandel zu bremsen – Rechenzentren seien derzeit für rund ein Prozent des weltweiten Energiebedarfs verantwortlich.

Allerdings wird es noch rund drei Jahre dauern, bis IBM die ersten 2-Nanometer-Prozessoren ausliefert. Der Beginn der Massenproduktion ist derzeit für Ende 2024 geplant.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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