Categories: CybersicherheitVirus

Teabot: Neue Android-Malware nimmt auch deutsche Banken ins Visier

Forscher des Sicherheitsanbieters Cleafy haben einen neuen Banking-Trojaners für Googles Mobilbetriebssystem Android aufgespürt. Die Malware ist in der Lage, Anmeldedaten und auch SMS-Nachrichten abzufangen, um betrügerische Bank-Transaktionen auszuführen. Ausgerichtet ist der Teabot geannte Schädling auf mehr als 60 europäische Geldinstitute, darunter auch deutsche Banken.

Erstmals stolperte das Threat Intelligence and Incident Response Team von Cleafy im Januar über den Trojaner. Zu dem Zeitpunkt konzentrierte sich Teabot noch auf spanische Banken. Inzwischen beherrscht die Schadsoftware sechs Sprachen: Spanisch, Englisch, Italienisch, Französisch, Niederländisch und Deutsch.

Verbreitet wird Teabot über schädliche Apps außerhalb des Play Store. Sie nutzen Namen wie VLC MediaPlayer, DHL und UPS, um Nutzer zur Installation von Teabot zu verleiten. Wird eine dieser schädlichen Apps heruntergeladen, versucht sie sich als Android-Service einzurichten, der im Hintergrund ausgeführt werden kann. Laut Cleafy kann sich der Schädling so vor seinem Opfer verstecken und sich zugleich dauerhaft auf einem Gerät einnisten.

Zudem soll Teabot Berechtigungen einfordern, um Fensterinhalte auszulesen und Nutzeraktionen zu überwachen. Sie erlauben es Teabot nicht nur, ein Gerät vollständig auszuspionieren, sondern auch, sein Icon aus dem App Drawer zu entfernen.

Saumitra Das, CTO des Cybersicherheitsanbieters Blue Hexagon, stuft Teabot als ernsthafte Bedrohung ein, obwohl die Malware es bisher nicht in Googles Play Store geschafft hat. “Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Phishing-/Social-Engineering-Taktiken, die von den Akteuren hinter Teabot/Flubot verwendet werden, so gut sind, wie jede andere Bedrohungsfamilie auf der PC-Seite; dass sie es innerhalb kurzer Zeit schaffen können, eine riesige Infektionsbasis aufzubauen, auch wenn die Apps nicht auf Google Play sind. Diese Bedrohungen sollten nicht unterschätzt werden.”

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

KI auf dem Prüfstand

LLMs besitzen einerseits innovative neue Fähigkeiten, stellen Unternehmen allerdings auch vor diverse Herausforderungen: ob EU…

19 Stunden ago

Rechenzentren: Deutschland verliert Anschluss

Server-Ausbau in den USA und China macht große Fortschritte, deutscher Weltmarktanteil sinkt. Lichtblicke in Frankfurt…

23 Stunden ago

KI steigert Nachfrage nach hybriden Workplace-Umgebungen

Der Markt für Workplace Services gerät in Bewegung. Das bestmögliche digitale Nutzererlebnis gilt als Schlüssel…

1 Tag ago

Hagebau erreicht E-Mail-Sicherheit mit der NoSpamProxy Cloud

Schutz für 10.000 Postfächer über rund 200 Domains: Private-Stack-Variante kombiniert Vorteile einer Cloud-Lösung mit Sicherheit…

2 Tagen ago

Rechenzentrumsnetzwerke als Schlüssel für Desaster Recovery

Huawei Connect Paris: Innovationen rund um Data Center, Storage und IT-Sicherheit.

2 Tagen ago

Cybersecurity mit KI: Strategischer Vorteil oder Sicherheitsrisiko?

Mit KI optimieren Hacker ihre Angriffsversuche. Ist CIAM eine Lösung, mit der sich Unternehmen vor…

2 Tagen ago