SUSEs Börsengang fällt durchwachsen aus

SUSE hat die ersten beiden Handelstage an der Frankfurter Börse (Xetra) mit einem durchwachsenen Ergebnis abgeschlossen. Nachdem der Kurs am Mittwoch zum Handelsbeginn zuerst unter den Ausgabepreis fiel, beendetet das Papier den ersten Tag dann doch ohne Verluste. Aber auch am zweiten Tag entfernte sich der Kurs nur wenig von der 30-Euro-Marke.

Im Vorfeld hatte der schwedische Investor EQT, der SUSE 2018 für 2,5 Milliarden Dollar übernommen hatte, einen Ausgabepreis von 29 bis 34 Euro je Aktie angestrebt. An der Börse startete das Papier schließlich mit 30 Euro, also am unteren Ende der Preisspanne.

Von dem leichten Absturz zum Handelsbeginn auf 29,50 Euro erholte sich das Papier schnell, um den ersten Tag mit dem Ausgabekurs von 30 Euro abzuschließen. Auch am gestrigen zweiten Handelstag verlief der Handel mit der SUSE-Aktie ruhig. Der Schlusskurs von 30,20 Euro lag nur drei Cent über dem Eröffnungskurs des Tages von 30,17 Euro.

Insgesamt wurden bei dem Börsengang 37,8 Millionen Anteilsscheine für einen Gesamtpreis von 1,1 Milliarden Euro verkauft. EQT hält dabei immer noch Anteile an SUSE.

Der deutsche Linux-Distributor hatte bereits mehrere Eigentümer. 2004 ging das Unternehmen an Novell. Novell wurde dann 2010 mit Hilfe von Microsoft von Attachmate geschluckt, das wiederum 2014 an Micro Focus veräußert wurde. Micro Focus machte aus SUSE schließlich wieder ein eigenständiges Unternehmen, das dann von EQT übernommen wurde.

Im September 2020 meldete SUSE ein Umsatzwachstum von 14 Prozent. Trotz der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Weltwirtschaft steigerte SUSE den Jahreswert seiner laufenden Verträge mit Kunden um 81 Prozent. Die Zahl der Kundenaufträge mit einem Wert von mehr als einer Millionen Dollar erhöhte sich um 35 Prozent.

SUSE ist aber längst nicht mehr nur ein Linux-Distributor. Wie seine Mitbewerber Canonical und Red Hat fokussierte sich das Unternehmen zuletzt verstärkt Container und Cloud. Zu diesem Zweck verstärkte sich SUSE im Juli 2020 mit der Übernahme des Kubernetes-Anbieters Rancher Labs.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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