Apple schließt kritische Sicherheitslücken in macOS und iOS

Apple hat neue Updates für macOS und iOS freigegeben. iOS 14.6 und macOS 11.4 Big Sur beseitigen insgesamt 116 Schwachstellen, von denen einige als kritisch eingestuft werden müssen. Mac-Nutzer sollten die Aktualisierung sehr zeitnah installieren, denn sie erhalten darüber einen Fix für eine Zero-Day-Lücke, die laut Apple bereits aktiv für Hackerangriffe ausgenutzt wird.

Dabei handelt es sich um einen Fehler im Transparency, Consent and Control Framework (TCC). Eine schädliche App kann laut den Versionshinweisen die Voreinstellungen zum Schutz der Privatsphäre umgehen. Sie erhält also unter Umständen Zugriff auf vertrauliche Nutzerdaten, zu denen sie eigentlich keinen Zugang haben dürfte.

Weitere Anfälligkeiten stecken in den Komponenten App Store, Apple Script, Audio, Core Services, Dock, Grafiktreiber, Heimdal, ImageIO, Kernel, Login Windows, Mail, Model I/O, SoftwareUpdate und WebKit. Unbefugte sind möglicherweise in der Lage, Schadcode einzuschleusen und zum Teil mit erweiterten Rechten auszuführen, vertrauliche Informationen abzurufen oder auch ein Denial-of-Service herbeizuführen.

Einige der Sicherheitslücken betreffen auch ältere Versionen von macOS. Nutzer von macOS Catalina und Mojave sollten nach den Sicherheitsupdates 2021-003 beziehungsweise 2021-004 Ausschau halten. Sie erhalten 48 respektive 42 Fixes für sicherheitsrelevante Fehler.

iOS und iPadOS bringen es auf 43 Bugs. Auch hier sind Komponenten wie Audio, Core Services, CoreAudio, Crash Reporter, Heimdal, ImageIO, Kernel, Mail, Model I/O, Security und WebKit angreifbar – zum Teil sogar über dieselben Schwachstellen. Von daher sind ungepatchte iPhones und iPads auch dem Risiko einer Remotecodeausführung ausgesetzt, im schlimmsten Fall sogar mir Kernel-Rechten für den Angreifer. Auch der Diebstahl von persönlichen Informationen und Denial-of-Service sind möglich.

Apple stellt aber auch neue Funktionen zur Verfügung. macOS 11.4 sowie iOS und iPadOs 14.6 führen Abonnements für Podcast-Kanäle und -Sendungen ein. Außerdem kann auf mobilen Geräten nun in der App Wo ist? Für AirTags und Geräte statt einer Telefonnummer auch eine E-Mail-Adresse hinterlegt werden. Des Weiteren werden mehrere bekannte Fehler behoben, darunter Probleme mit Bluetooth-Geräten (iOS, iPadOS) und Lesezeichen in Safari (macOS Big Sur).

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

KI transformiert die Fertigungsindustrie

Laut Teamviewer-Report „The AI Opportunity in Manufacturing“ erwarten Führungskräfte den größten Produktivitätsboom seit einem Jahrhundert.

13 Stunden ago

Hat die zunehmende Dominanz von Microsoft in der IT-Security Folgen?

Microsoft erobert zunehmend den Markt für Cybersicherheit und setzt damit kleinere Wettbewerber unter Druck, sagt…

3 Tagen ago

Frauen in IT-Führungspositionen stark unterrepräsentiert

Nur 14 Prozent der Führungskräfte in der IT sind weiblich. Warum das so ist und…

3 Tagen ago

Drei Viertel aller deutschen KMUs testen ihre Backups nicht regelmäßig

Obwohl ein Großteil der Unternehmen regelmäßig Backups durchführt, bleiben Tests zur tatsächlichen Funktionsfähigkeit häufig aus.

3 Tagen ago

RansomHub übernimmt kriminelles Erbe von LockBit & Co.

Laut ESET-Forschern hat sich die Gruppe RansomHub innerhalb kürzester Zeit zur dominierenden Kraft unter den…

7 Tagen ago

GenKI: Deutsche Firmen international nur Mittelmaß

Damit hängt die hiesige Wirtschaft beim Einsatz der Technologie zwar nicht zurück, ist jedoch auch…

7 Tagen ago