Microsoft hat zur Eröffnung seiner Entwicklerkonferenz Build 2021 eine wichtige Neuerung für Windows 10 angekündigt. Mit dem kommenden Funktionsupdate, das im Herbst erscheinen wird, soll das Betriebssystem die Ausführung von Linux-Anwendungen mit grafischer Benutzeroberfläche unterstützen.
Ermöglicht wird dies über ein Update für das Windows Subsystem für Linux, das seit April im Windows Insider Program getestet wird. Bisher ist der Support auf Befehlszeilenanwendungen begrenzt. Ab Herbst sollen Entwickler dann in der Lage sein, GUI-Apps (Graphical User Interface) für Linux unter Windows 10 zu entwickeln, zu testen oder auch für den täglichen Gebrauch einzurichten, ohne dass sie dafür eine virtuelle Maschine benötigen.
Insider benötigen dafür derzeit mindestens das Build 21362. Bei der Ankündigung sprach Microsoft zwar davon der GUI-Support sei ab sofort “allgemein verfügbar”, das gilt jedoch nicht für das benötigte Windows-10-Build.
Darüber hinaus kann das Windows Subsystem for Windows nun Anwendungen ausführen, die eine Hardwarebeschleunigung durch die GPU benötigen. Kunden sollen so Zugriff auf Linux-Anwendungen für künstliche Intelligenz und Machine Learning erhalten – sie können also ihnen bereits von Linux bekannte ML-Tools auch unter Windows laufen lassen.
Gestern veröffentlichte Microsoft außerdem die Preview von Windows Terminal 1.9. Sie bringt eine neue Funktion namens Quake Mode, die es Nutzern erlaubt, überall in Windows über ein Tastaturkürzel ein Terminal-Fenster zu öffnen.
Neu ist auch die Version 0.8 des Software Development Kits für Project Reunion. Damit will Microsoft die Lücke zwischen der Win32-Plattform und der mit Windows 8 eingeführten Universal Windows Platform schließen. Version 1.0 von Project Reunion ist für den Herbst geplant.
Am ersten Tag der Entwicklerkonferenz gab es nur wenige Neuerungen zum Thema Windows 10. Stattdessen kündigte CEO Satya Nadella ein weiteres Event speziell für das kommende Windows 10 an. “Und bald werden wir eines der bedeutendsten Windows-Updates des letzten Jahrzehnts vorstellen”, sagte Nadella. Er habe sich in den letzten Monaten selbst mit dem Update befasst und es sei “die nächste Generation von Windows”.
Nach zwei statt wie üblich einem kleinen Funktionsupdate für Windows 10 sind nun alle Augen auf das 21H2-Update gerichtet. Zumal inzwischen klar ist, dass das ursprünglich für Dual-Screen-Geräte gedachte Windows 10 X nicht erscheinen und die dafür geplanten Änderungen in das kommende Herbst-Update einfließen sollen. Dazu gehört die als Sun Valley bezeichnete Auffrischung des Windows-Designs.
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