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Trotz-Chipknappheit: IDC sagt weiteres Wachstum des PC-Markts voraus

Die Marktforscher von IDC gehen davon aus, dass sich das außergewöhnliche Wachstum des PC-Markts im Lauf des Jahres festigen wird. Trotz der Lieferschwierigkeiten bei bestimmten Chips sollen die Verkaufszahlen 2021 gegenüber dem Vorjahr um 18,1 Prozent zulegen. Allerdings soll es sich nicht um einen langfristigen Trend handeln.

2020 hatte IDC bereits ein Plus von 13,1 Prozent für den weltweiten PC-Markt ermittelt. Das Wachstum wurde vor allem durch die Folgen der Corona-Pandemie ausgelöst: Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern die Arbeit im Home Office an. Zudem schreitet allgemein die Digitalisierung schneller voran als in den Vorjahren.

Ab 2022 sollen diese Effekte jedoch nachlassen. Für das kommende Jahr sagt IDC sogar einen Rückgang der Absatzzahlen um 2,9 Prozent voraus. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate soll sich in den kommenden fünf Jahren jedoch bei rund 3 Prozent einpendeln.

Die Lieferengpässe bei bestimmten Chips müssen laut IDC zudem genau betrachtet werden. ” Wir bestreiten nicht, dass der gesamte Halbleitermarkt im Moment eingeschränkt ist, aber für den gesamten PC-Markt ergibt sich ein ganz anderes Bild als in den Jahren vor der Pandemie. Vor 2020 hatte der Markt mit einer CPU-Knappheit zu kämpfen und in geringerem Maße mit knappen Speicher- und Panel-Lieferungen”, sagte Ryan Reith, Program Vice President bei IDC. “Jetzt liegt der Fokus auf preisgünstigeren Komponenten wie Notebook-Panel-Treiber-ICs, Audio-Codecs, Sensoren und Power-Management-ICs (PMICs). Nichtsdestotrotz, ohne alle Teile wird ein fertiges System nicht ausgeliefert, also ist ein Engpass ein Engpass.”

Mit einer Besserung der Liefersituation für die fraglichen Chips rechnet IDC erst ab dem dritten Quartal 2021. Ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage soll sogar erst in der ersten Hälfte 2022 erreicht werden.

Die Marktforscher weisen zudem darauf hin, dass die Lagerbestände für PCs in allen Bereichen – Consumer, Bildung und Unternehmen – knapp seien. Das könne dazu führen, dass Käufer zu Desktops statt zu Notebooks greifen müssten, um einen kurzfristigen Bedarf zu befriedigen.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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