Der Fleischkonzern JBS wurde das Opfer eines Cyberangriffs. Betroffen sind die Niederlassungen des aus Brasilien stammenden Unternehmens in den USA und Australien. Sie stellten als Folge ihren Schlachtbetrieb vorübergehend ein.
Wie Bloomberg berichtet, sind in den USA fünf Standorte betroffen. Sie sollen zusammen rund 22.500 Rinder pro Tag verarbeiten. Das Unternehmen wies am Wochenende darauf hin, dass sich Lieferungen und andere Transaktionen verzögern werden.
In einer Stellungnahme von JBS heißt es, dass die betroffenen Server abgeschaltet wurden. Backup-Server seien nicht betroffen. Auch sei es gelungen, alle Server mit Kundendaten abzusichern. “Dem Unternehmen sind keine Hinweise darauf bekannt, dass Kunden -, Lieferanten- oder Mitarbeiterdaten durch den Vorfall kompromittiert oder missbraucht wurden”, teilte JBS mit.
Aufgrund der Bedeutung des Unternehmens für die Lebensmittelversorgung äußerte sich nun auch das Weiße Haus zu dem Angriff. Demnach ist es Unbekannten gelungen, eine Ransomware in die Systeme des Fleischkonzerns einzuschleusen. Die Hintermänner vermutet die US-Regierung in Russland. “Das Weiße Haus tritt in dieser Angelegenheit direkt mit der russischen Regierung in Kontakt und vermittelt die Botschaft, dass verantwortungsvolle Staaten Ransomware-Kriminellen keinen Unterschlupf gewähren”, sagte eine Sprecherin.
Unklar ist derzeit offenbar noch, welche Folgen die Attacke auf die Fleischversorgung haben wird. Laut Weißen Haus wurde auch das Landwirtschaftsministerium eingeschaltet, das gestern aufgrund des Vorfalls nicht in der Lage war, aktuelle Großhandelspreise für Rind- und Schweinefleisch zu veröffentlichen. Aus den verfügbaren Daten des Ministeriums soll jedoch hervorgehen, dass zuletzt 27.000 Rinder weniger pro Tag in den USA geschlachtet wurden als in der Vorwoche.
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