Trotz Patch: Weiterhin Tausende VMware vCenter-Server angreifbar

Forscher von Trustwave Spider Labs haben mithilfe der Gerätesuchmaschine Shodan 5271 Instanzen von VMware vCenter-Servern aufgespürt, die mit dem Internet verbunden sind. Auf mindestens 4181 dieser Server läuft eine ungepatchte Version der Management-Software. Sie ist anfällig für das Einschleusen und Ausführen von Schadcode aus der Ferne.

Die fraglichen Sicherheitslücken betreffen die Versionen vCenter Server 6.5.0 Build 17994927 und früher, vCenter Server 6.7.0 Build 18010531 und früher sowie vCenter Server 7.0.2 Build 17958471 und früher. Angreifer mit einem Zugang zum Netzwerk können über eine Schwachstelle im vSphere Client Befehle mit uneingeschränkten Privilegien ausführen und auf das Host-Betriebssystem für vCenter Server zuzugreifen. Die zweite Anfälligkeit wieder erlaubt es, über den Port 443 und ohne Authentifizierung die Kontrolle über Plug-ins zu übernehmen.

Allerdings waren die Forscher nur in der Lage, Daten von 4969 Servern abzurufen. Dabei fanden sie schließlich 4019 ungepatchte Instanzen, was einem Anteil von 80,88 Prozent entspricht. Die restlichen 19,12 Prozent seien wahrscheinlich ebenfalls als unsicher einzustufen, da auf ihnen veraltete und nicht mehr unterstützte Versionen liefen.

Die benötigten Sicherheitsupdates sind seit 25. Mai erhältlich. VMware rät seitdem zu einer “sofortigen” Installation der Patches. Allerdings warnt das Unternehmen auch, dass die Updates möglicherweise die Funktion von einigen Plug-ins von Drittanbietern einschränken. Sollte es nicht möglich sein, die Patches einzuspielen, sollten betroffene Nutzer zumindest die Plug-in-Funktion abschalten, um das Risiko eines erfolgreichen Angriffs zu minimieren.

Für die schwerwiegendere der beiden Anfälligkeiten liegt zudem inzwischen Beispielcode für einen Exploit vor. Die US-Cybersicherheitsbehörde CISA sah sich zudem genötigt, mit einer eigenen Sicherheitswarnung auf das Problem aufmerksam zu machen.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

ING setzt bei Kundenservice auf conversational und generative KI

Bestehenden Systeme im Kundenservice stießen an ihre Grenzen. Klassische Chatbots konnten einfache Fragen beantworten.

14 Stunden ago

Enkeltrick auf Milliardenniveau: KI-Sabotage im Finanzsektor

KI wird zunehmend zum Ziel von Cyberangriffen durch Prompt Injections, warnt Christian Nern von KPMG.

1 Tag ago

Isolierte Cloud für Regierungen und Verteidigungsorganisationen

Oracle Cloud Isolated Regions sind sichere, vom Internet getrennte Cloud-Lösungen.

1 Tag ago

Entwicklung des Quantencomputers stellt Risiko für Cybersicherheit dar

Nur Vier Prozent der Unternehmen verfügen über eine definierte Strategie für das Quantencomputing.

1 Tag ago

Berlin Institute of Health (BIH) vereinfacht Kubernetes-Management mit Hilfe von Kubermatic

Wachsender Bedarf an Kubernetes-Clustern zur Unterstützung von Forschungsprojekten erforderte eine Lösung für automatisiertes Cluster-Management.

3 Tagen ago

REWE Group treibt digitale Transformation voran

Seit Januar 2025 überführt REWE digital schrittweise 73 neue SAP-Systeme in die Google Cloud.

5 Tagen ago