Im Google Play Store angebotene Apps stehlen Facebook-Passwörter
Die Apps zählen zusammen mehr als 6 Millionen Downloads. Mit einem einfachen Trick bringen sie Nutzer dazu, sich bei ihrem Facebook-Konto anzumelden. Google löscht die Apps aus dem Play Store und sperrt die zugehörigen Entwicklerkonten.
Googles Sicherheitskontrollen für den Play Store haben offenbar neun Android-Apps übersehen, die in der Lage sind, Anmeldedaten für Facebook zu stehlen. Entdeckt wurden die Anwendungen vom Sicherheitsanbieter Dr. Web. Zusammen bringen es die fraglichen Apps auf mehr als 6 Millionen Downloads.
Allein 5,8 Millionen Downloads sollen auf die App PIP Photo entfallen, die das Bearbeiten von Bildern erlaubt. Auch die anderen Apps lieferten jeweils die versprochenen Funktionen, was gegenüber den Opfern den Eindruck vermittelte, es handelt sich um sichere und legitime Anwendungen.
An die Facebook-Anmeldedaten kamen die Apps, die inzwischen von Google aus seinem Marktplatz entfernt wurden, mit einem einfachen Trick: Die Entwickler versprachen einen kostenlosen Zugang zu Premiumfunktionen nach einer Anmeldung bei Facebook über die App.
Zu diesem Zweck luden die Apps die legitime Facebook-Anmeldeseite per Android Webview. Mit derselben Webview-Instanz luden die Cyberkriminellen aber auch eine JavaScript-Datei von einem von ihnen kontrollierten Befehlsserver. “Dieses Skript wurde direkt verwendet, um die eingegebenen Anmeldedaten zu kapern”, heißt es in einem Blogeintrag von Dr. Web.
Nutzer sollten prüfen, ob sie zuletzt eine der schädlichen Apps heruntergeladen haben: PIP Photo, Rubbish Cleaner, Inwell Fitness, Horoscope Daily, App Lock Keep, Lockit Master, Horoscope PI, App Lock Manager. Betroffene sollten zudem ihr Facebook-Passwort zurücksetzen.
Google teilte zudem mit, dass alle Entwickler der schädlichen Apps gesperrt wurden. Ars Technica weist darauf hin, dass dies allerdings keine große Hürde für die Cyberkriminellen sei. Für ein neues Google-Entwickler-Konto werde schließlich nur eine einmalige Gebühr von 25 Dollar fällig.