NortonLifeLock führt offenbar Übernahmegespräche mit dem tschechischen Cybersecurityanbieter Avast. Wie das Wall Street Journal berichtet, bestätigte Avast, dass die Verhandlungen schon weit fortgeschritten sind. Der Kaufpreis soll demnach in bar und Aktien gezahlt werden.
Laut Quellen der Zeitung könnte noch im Juli eine Vereinbarung unterzeichnet werden. Der Wert von Avast wird auf rund 7,2 Milliarden Dollar geschätzt – mit einem üblichen Aufschlag soll sich der Kaufpreis dann im Bereich von über 8 Milliarden Dollar bewegen.
Das in Prag ansässige Avast ist an der Londoner Börse gelistet. Gemäß dort geltenden Regel muss NortonLifeLock bis 11. August ein verbindliches Angebot vorlegen.
Mit der Übernahme würde NortonLifeLock vor allem sein Consumergeschäft mit Sicherheitssoftware ausbauen. Avast bietet kostenlose und kostenpflichtige Antivirenprogramme für Verbraucher und auch für Unternehmen an. Die Zahl der aktiven Nutzer gibt es mit 435 Millionen an. 2020 belief sich der Jahresumsatz auf 893 Millionen Dollar.
NortonLifeLock wiederum erreicht derzeit eine Marktkapitalisierung von rund 16 Milliarden Dollar, wie das WSJ berichtet. Das Unternehmen ist der Nachfolger von Symantec, nachdem dessen Enterprise-Sparte 2019 an Broadcom verkauft wurde. Unter dem Namen Norton bietet es Antivirensoftware und unter der Marke LifeLock Produkte zum Schutz vor Identitätsdiebstahl an – jeweils auf Verbraucher ausgerichtet.
Avast wurde Ende der Achtziger Jahre als Genossenschaft in der damaligen Tschechoslowakei gegründet. 2010 erfolgte die Umbenennung in Avast Software und 2016 der Kauf des Mitbewerbers AVG. 2017 wurde das Portfolio um die Software-Tools des britischen Entwicklers Piriform erweitert.
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