Categories: MobileSmartphone

Apple schließt aktiv ausgenutzte Zero-Day-Lücke in iOS und macOS

Apple hat ein außerplanmäßiges Sicherheitsupdate veröffentlicht. Es schließt eine schwerwiegende Sicherheitslücke, die nach Angaben des Unternehmens möglicherweise bereits aktiv für Hackerangriffe eingesetzt wird. Der Patch steht derzeit für iOS, iPadOS und macOS zur Verfügung.

Mit Details zu der Anfälligkeit sowie den offenbar laufenden Attacken hält sich Apple sehr zurück. Bekannt ist derzeit lediglich, dass die Anfälligkeit mit der Kennung CVE-2021-30807 in der Komponente IOMobileFrameBuffer steckt. Dabei handelt es sich um eine Kernelerweiterung der Apple-Betriebssysteme, um den Frame-Puffer eines Anzeigegeräts zu verwalten. Sie wiederum wird vom IOMobileFramework kontrolliert.

Die Folgen eines Angriffs sind laut Apples Sicherheitswarnungen sehr schwerwiegend und für alle drei Betriebssysteme gleich: “Eine Anwendung ist unter Umständen in der Lage, beliebigen Code mit Kernel-Rechten auszuführen.” Ein Unbefugter kann also offenbar die vollständige Kontrolle über eine ungepatchtes Gerät übernehmen.

Auslöser ist ein Speicherfehler. Apple gibt an, dass der Patch die Speicherverarbeitung verbessert. Entdeckt wurde der Bug demnach von einem anonymen Sicherheitsforscher.

Nutzer von iPhones, iPads und Macs sollten schnellstmöglich auf iOS 14.7.1, iPadOS 14.7.1 beziehungsweise macOS Big Sur 11.5.1 umsteigen. Die Updates verteilt Apple Over-the-Air für seine Mobilegeräte und über die Updatefunktion von macOS.

Auch wenn sich Apple nicht konkret zum Schweregrad der Zero-Day-Lücke äußert, ist davon auszugehen, dass es sich um ein sehr ernstzunehmendes Problem handelt. Denn die Updates auf iOS 14.7, iPadOS 14.7 sowie macOS Big Sur 11.5 hatte das Unternehmen erst am 19. sowie am 21. Juli freigegeben – jeweils mit einer langen Liste an Patches für bekannte Schwachstellen. Hintergründe über die Attacken auf Apple-Geräte werden, wenn überhaupt, wahrscheinlich erst preisgegeben, sobald eine große Zahl von Nutzern die Updates installiert hat und somit vor weiteren Angriffen geschützt ist.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

KI transformiert die Fertigungsindustrie

Laut Teamviewer-Report „The AI Opportunity in Manufacturing“ erwarten Führungskräfte den größten Produktivitätsboom seit einem Jahrhundert.

9 Stunden ago

Hat die zunehmende Dominanz von Microsoft in der IT-Security Folgen?

Microsoft erobert zunehmend den Markt für Cybersicherheit und setzt damit kleinere Wettbewerber unter Druck, sagt…

2 Tagen ago

Frauen in IT-Führungspositionen stark unterrepräsentiert

Nur 14 Prozent der Führungskräfte in der IT sind weiblich. Warum das so ist und…

2 Tagen ago

Drei Viertel aller deutschen KMUs testen ihre Backups nicht regelmäßig

Obwohl ein Großteil der Unternehmen regelmäßig Backups durchführt, bleiben Tests zur tatsächlichen Funktionsfähigkeit häufig aus.

2 Tagen ago

RansomHub übernimmt kriminelles Erbe von LockBit & Co.

Laut ESET-Forschern hat sich die Gruppe RansomHub innerhalb kürzester Zeit zur dominierenden Kraft unter den…

6 Tagen ago

GenKI: Deutsche Firmen international nur Mittelmaß

Damit hängt die hiesige Wirtschaft beim Einsatz der Technologie zwar nicht zurück, ist jedoch auch…

7 Tagen ago