Die Europäische Kommission prüft erneut die Schaffung einer rechtlichen Grundlage, um Hersteller von Smartphones und anderen elektronischen Geräten zu einem Standard für Ladegeräte zu zwingen. Die meisten Hersteller setzen derzeit entweder auf USB-C oder den älteren microUSB-Anschluss. Von daher nimmt die Kommission vor allem Apple ins Visier, das als einziger Anbieter den eigenen Lightning-Anschluss verwendet.
Wie Reuters berichtet basiert die aktuelle Gesetzesinitiative auf einer Abstimmung des Europaparlaments, das sich im vergangenen Jahr erneut für einen einheitlichen Standard für Ladegeräte ausgesprochen hatte. Davon soll die Umwelt und auch die Nutzer profitieren.
Apple lehnt einen Wechsel zu USB-C indes ebenfalls aus Gründen des Umweltschutzes ab. Die Abkehr vom Lightning-Anschluss schaffe eine nie dagewesene Menge von Elektronikschrott und schade Hunderten von Millionen aktiven Geräten von Nutzern in der Europäischen Union.
Das Thema beschäftigt die Politiker in der EU schon länger. Ein Vorschlag der Kommission aus dem Jahr 2019 sah beispielsweise vor, Geräte nur noch mit USB-C-Anschlüssen auszustatten. Hersteller mit proprietären Anschlüssen – gemeint ist damit Apple – sollen verpflichtet werden, einen Adapter zu USB-C beizulegen, falls sie an ihrem eigenen Anschluss festhalten wollen. Alternativ soll es solchen Herstellern auch möglich sein, ihr Ladegerät mit einem proprietären Anschluss auszustatten und in dem Fall einen Adapter für das Ladegerät auf USB-C beizulegen.
Wie die EU-Kommission nun vorgehen wird, ist bisher nicht bekannt. Dem Bericht zufolge soll jedoch ein erster Entwurf des Gesetzes bereits im September vorgelegt werden.
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