Microsoft hat Ende vergangener Woche die Hardware-Mindestanforderungen für Windows 11 aktualisiert. Grundsätzlich hält das Unternehmen an Vorgaben wie TPM 2.0 und 64-Bit-Prozessor mit 4 GByte RAM fest, nach Tests mit Insidern wurde nun aber die Liste der unterstützten Prozessoren erweitert. Zudem wird es eine – wenn auch nicht offiziell bestätigte – Hintertür geben, um Windows 11 auch auf Systemen zu installieren, die diese Anforderungen nicht erfüllen.
Wie unter anderem der Microsoft-Kenner
Paul Thurrott berichtet, wird es möglich sein, Windows 11 mit einem über das Media Creation Tool erstellten Datenträger auf Hardware zu installieren, bei beispielsweise kein Trusted Platform Module Version 2.0 besitzt oder weniger als 4 GByte RAM hat – oder einen älteren Prozessor von Intel oder AMD, der nicht auf der Liste der offiziell unterstützten CPUs steht. Alternativ soll es möglich sein, auch künftig von der Ausnahme Gebrauch zu machen, die derzeit für das Windows Insider Program gilt: aktuell lässt sich Windows 11 auf allen Systemen nutzen, auf denen auch Windows 10 läuft – mit Ausnahme von 32-Bit-Prozessoren.
Auf der Liste der unterstützten CPUs finden sich nun weitere Intel-Prozessoren der siebten Core-Generation, allerdings nicht die gesamte siebte Generation. Microsoft beschränkt den Support auf die Core-X-Series und die Xenon-W-Series. Darüber hinaus gelten nun Geräte mit dem Intel Core 7820HQ als kompatibel, die mit modernen Treibern basieren auf den DCH-Prinzipien (Declarative, Componentized Hardware) aufbauen. Als Beispiel nannte Microsoft das Surface Studio 2.
Die fraglichen Prozessoren wurden aufgrund von Rückfragen von Windows-Insidern getestet. Sie hatten sich auch für die Aufnahme von AMD-Prozessoren basierend auf der ersten Zen-Generation eingesetzt. In Zusammenarbeit mit AMD sei jedoch entschieden worden, diese Prozessoren nicht in die Liste aufzunehmen. Somit sind die ältesten AMD-CPUs, die für Windows 11 geeignet sind, die Zen+-Generation, die im April 20218 vorgestellt wurde.
Nutzer, die die Hintertür für die Installation von Windows 11 auf nicht unterstützter Hardware öffnen wollen, sollten laut The Verge mögliche Einschränkungen beachten. Demnach behält sich der Softwarekonzern auf Redmond das Rech vor, nicht unterstützte Systeme nicht mit allen Updates zu versorgen. Microsoft sei sogar in der Lage, Sicherheitsupdates für diese Systeme zurückzuhalten. Ob das Unternehmen diesen Weg allerdings auch gehen wird, bleibt abzuwarten. Nicht ausgeschlossen ist, dass “Tüftler” dann auch einen Weg finden werden, der eine manuelle Installation solcher blockierter Updates ermöglicht.
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