Deutsche wollen Jobwechsel

Laut einer Studie von Qualtrics sind die Deutschen mit ihrer Jobsituation unzufrieden und wollen möglichst bald wechseln. Je höher die Rangstufe, desto mehr beschäftigen sie sich mit Abwanderungsgedanken. Mehr als ein Drittel der gesamten Arbeitnehmerschaft will innerhalb der nächsten zwölf Monate auf Stellensuche gehen. 43 % der Führungskräfte im unteren und mittleren Management sowie 57 % im leitenden Management haben die gleichen Pläne.

Der Wunsch nach beruflicher Veränderung ist laut der Qualtrics-Studie vor allem darauf zurückzuführen, dass sich die Beschäftigten gestresst oder ausgebrannt fühlen und mehr Entwicklungsmöglichkeiten anstreben. Die Absicht, den Arbeitgeber zu wechseln, wurde dabei häufiger von Führungskräften als von normalen Angestellten geäußert.

Angesichts der hohen Zahl offener Stellen sind die Unternehmen auf solche Erkenntnisse angewiesen: Sie helfen ihnen zum einen, Maßnahmen zur Motivierung und Bindung ihrer Mitarbeiter zu treffen. Zum anderen können sie mit diesen Daten neue Arbeitskräfte, die sich auf Jobsuche befinden, effektiver anwerben. Im Wettbewerb um die besten Talente sollten sich die Unternehmen die Zeit nehmen zu erforschen, was ihre Beschäftigten denken und fühlen – und auf dieses Feedback reagieren, indem sie die für ihre Belegschaft optimal geeigneten Programme entwickeln.

– Burnout und Stress als Ursache für den Jobwechsel von Führungskräften: Eine signifikante Anzahl von Angestellten des unteren und mittleren (43 %) sowie des oberen Managements (57 %) in Deutschland äußerte die Absicht, in den nächsten zwölf Monaten den Arbeitsplatz zu wechseln. Bei normalen Arbeitnehmern waren es nur 31 %. Zwei der Hauptgründe, die dafür genannt wurden, waren Burnout und eine hohe Arbeitsbelastung.

– Wunsch nach Entwicklung als größter Treiber für die Suche nach neuen Karrierechancen: Eine beträchtliche Anzahl von deutschen Arbeitnehmern will ihr Unternehmen verlassen, weil sie sich mehr Entwicklungschancen wünschen. Das überrascht nicht, denn 56 % der Beschäftigten erhalten laut eigener Aussage keinerlei Entwicklungs-, Fortbildungs-, Networking- oder Mentoring-Möglichkeiten.

– Kein Mentoring- und Fortbildungsangebot für Frauen: 62 % der Frauen gaben an, ihr Arbeitgeber habe ihnen während der Pandemie keine Möglichkeit zum Networking oder Mentoring geboten. Bei den Männern betrug dieser Anteil nur 50 %. 62 % der Frauen erhielten außerdem kein Entwicklungs- und Fortbildungsangebot, während dies nur bei 52 % der Männer der Fall war.

– Kluft im Bemühen um mehr Diversität unter Führungskräften: Viele Unternehmen legen Wert auf personelle Vielfalt im Management, doch hier besteht immer noch eine Kluft zwischen den Generationen. Den Altersgruppen der 18-24- und 25-34-Jährigen ist Diversität wichtiger als den Arbeitnehmern über 50 (24 % bei den 18-24-Jährigen, 18 % bei den 25-34-Jährigen, 7 % bei den über 55-Jährigen).

„Für die künftige Arbeitswelt gibt es kein Patentrezept. Jede Branche, jeder Arbeitnehmer und jede Führungskraft findet Experiences, die je nach Unternehmenskultur und Belegschaft einzigartig sind“, so Julia Anas, Chief People Officer bei Qualtrics. „Das Geheimnis einer optimalen Experience lautet daher: den Menschen oft zuhören und entsprechend handeln.“

Redaktion

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