Schlag gegen das Dark Web: Polizeibehörden weltweit verhaften 150 Personen

Internationalen Ermittlern ist unter der Leitung von Europol und Eurojust ein Schlag gegen den Drogenhandel im Dark Web gelungen. Unter der Beteiligung der Polizeibehörden in Australien, Bulgarien, Deutschland, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, der Schweiz und der USA wurden 150 Verdächtige festgenommen. Sie sollen illegale Waren wie Drogen über das Internet verkauft haben.

Bei der als Dark HunTOR bezeichneten Aktion fielen den Ermittlern 45 Schußwaffen und 234 kg Drogen in die Hände: 22 kg Kokain, 152 kg Amphetamin und Methamphetamin, 32,5 kg MDMA, 27 kg Opioide und mehr als 25.000 Ecstaxy-Tabletten. Zudem beschlagnahmten sie 26,7 Millionen Euro in bar und in virtuellen Währungen.

Die Aktion erfolgte im Nachgang zur Abschaltung des Dark-Web-Marktplates DarkMarket Anfang des Jahres. Deutsche Behörden hatten den mutmaßlichen Betreiber des Marktplatzes verhaftet und dessen Infrastruktur beschlagnahmt. Aus deren Auswertung ergaben sich zahlreiche Hinweise und Beweise für weitere Straftaten, über die schließlich weitere Verdächtige identifiziert werden konnten.

65 Personen nahmen die Ermittler ein in den USA fest. Hierzulande gingen 47 Personen in Haft. Die britische Polizei meldete zudem 24 Festnahmen. Weitere Verdächtige gingen der Justiz auch in Italien, den Niederlanden, Frankreich, der Schweiz und Bulgarien ins Netz.

Darüber hinaus schlossen italienische Behörde die dortigen Dark-Web-Marktplätze DeepSea und Berlusconi. Auf ihnen fanden sich demnach zusammen mehr als 100.000 Anzeigen für illegale Produkte. Die italienische Polizei nahm zudem vier Administratoren in Gewahrsam und beschlagnahmte Kryptogeld im Wert von 3,6 Millionen Euro.

“Der Sinn von Operationen wie der heutigen besteht darin, Kriminelle, die im Dark Web operieren, zu warnen: Die Strafverfolgungsbehörden verfügen über die Mittel und globalen Partnerschaften, um sie zu entlarven und für ihre illegalen Aktivitäten zur Rechenschaft zu ziehen, selbst in Bereichen des Dark Web”, kommentierte der stellvertretende Exekutivdirektor für Operationen von Europol, Jean-Philippe Lecouffe, die Operation Dark HunTOR.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Hat die zunehmende Dominanz von Microsoft in der IT-Security Folgen?

Microsoft erobert zunehmend den Markt für Cybersicherheit und setzt damit kleinere Wettbewerber unter Druck, sagt…

2 Tagen ago

Frauen in IT-Führungspositionen stark unterrepräsentiert

Nur 14 Prozent der Führungskräfte in der IT sind weiblich. Warum das so ist und…

2 Tagen ago

Drei Viertel aller deutschen KMUs testen ihre Backups nicht regelmäßig

Obwohl ein Großteil der Unternehmen regelmäßig Backups durchführt, bleiben Tests zur tatsächlichen Funktionsfähigkeit häufig aus.

2 Tagen ago

RansomHub übernimmt kriminelles Erbe von LockBit & Co.

Laut ESET-Forschern hat sich die Gruppe RansomHub innerhalb kürzester Zeit zur dominierenden Kraft unter den…

6 Tagen ago

GenKI: Deutsche Firmen international nur Mittelmaß

Damit hängt die hiesige Wirtschaft beim Einsatz der Technologie zwar nicht zurück, ist jedoch auch…

6 Tagen ago

RedCurl-Ransomware attackiert Hypervisoren

Bitdefender-Labs-Analyse der ersten digitalen Erpressung von RedCurl zeigt, dass Angreifer lange unentdeckt bleiben wollen und…

6 Tagen ago