Polizeibehörden haben im Rahmen einer von Interpol koordinierten Operation gegen Online-Kriminalität in den vergangenen Monaten mehr als 1000 Personen verhaftet. An der HAECHI-II genannten Operation waren Strafverfolger in mehr als 20 Ländern beteiligt. Unter andrem beschlagnahmten die Ermittler 2350 Bankkonten.
Den Beschuldigten wird unter anderem Finanzbetrug und Geldwäsche im Zusammenhang mit Online-Glücksspiel vorgeworfen. “Die Ergebnisse der Operation HAECHI-II zeigen, dass transnationale Gruppen des organisierten Verbrechens das Internet nutzen, um ihren Opfern Millionenbeträge abzunehmen, bevor sie das illegale Geld auf Bankkonten in der ganzen Welt überweisen”, teilte Interpol mit.
Ein Schwerpunkt der Ermittlungen waren Betrugsmaschen, bei den Mitarbeiter von Unternehmen dazu verleitet werden sollen, große Beträge, die eigentlich für Lieferanten und Vertragspartner gedacht sind, auf Konten von Betrügern zu überweisen. Diese Business E-Mail Compromise (BEC) bezeichnete Masche soll laut Schätzungen des FBI im vergangenen Jahr US-Unternehmen bis zu 1,8 Milliarden Dollar gekostet haben.
In ihrer Pressemitteilung verwies Interpol auf einen Vorfall mit einer Textilfirma in Kolumbien, die bei einem BEC mehr als 8 Millionen Dollar verlor. “Die Täter gaben sich als ein gesetzlicher Vertreter des Unternehmens aus und erteilten den Auftrag, mehr als 16 Millionen Dollar auf zwei chinesische Bankkonten zu überweisen. Die Hälfte des Geldes wurde überwiesen, bevor das Unternehmen den Betrug aufdeckte und die kolumbianischen Justizbehörden alarmierte, die ihrerseits über ihr nationales Zentralbüro in Bogota die Interpol-Abteilung für Finanzkriminalität kontaktierten.”
Laut Interpol ist das größte Problem bei dieser Art der grenzübergreifenden Kriminalität, das gestohlene Geld zurückzuholen und somit den Verbrechern den Geldhahn zuzudrehen. Im geschilderten Fall seien Behörden in Peking und Hongkong eingeschaltet worden.
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