Regulierung von Kryptowährungen: Ripple legt Ansatz vor
Die Regulierung von Kryptowährungen beschäftigt die internationalen Finanzmärkte sowie die Börsenaufsicht gleichermaßen. Akteure und Entscheidungsträger arbeiten bereits an der Entwicklung von Kontrollmechanismen, die in Zukunft dabei helfen sollen, den Handel mit Kryptowährungen transparenter und sicherer zu machen. Nun hat das Krypto-Fintec Ripple selbst in einer dreiseitigen Abhandlung einen Vorschlag vorgelegt, wie ein Regulierungspaket aussehen könnte. Dieser Artikel befasst sich mit dieser Abhandlung und mit Ripple selbst.
Das steckt hinter Ripple (XRP)
Hinter Ripple (XRP) steht ein Zahlungsnetzwerk für Banken, welches das Ziel verfolgt, den internationalen Zahlungsverkehr effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Aus diesem Grund möchten immer mehr Anleger Ripple kaufen und sich dessen Vorteile zunutze machen. In dem Transfer zwischen den verschiedenen Währungsräumen gibt es oft Probleme mit der Liquidität und Funktion. Genau deshalb hat Ripple es sich zur Aufgabe gemacht, hierfür eine innovative Lösung zu entwickeln. Dies mit Erfolg: Ripple gilt nicht als „normale“ Kryptowährung. Sie verfügt über ein umfassendes System mit mehreren Produkten, welche unter den Namen „RippleLabs“ bekannt sind. In diesen werden die verschiedenen Systeme von Ripple erforscht und weiterentwickelt. Zu den wichtigsten gehören xRapid, xCurrent und xVia.
xRapid
Ein Teil der RippleLabs ist xRapid, welcher die Liquidität im internationalen Zahlungsverkehr sicherstellt. So werden Kosten minimiert und Transaktionen beschleunigt. Des Weiteren wird der Kapitalbedarf auf Nostro- und Lorokonten dramatisch gesenkt, was wiederum das Inflationsrisiko senkt. Zudem ist es nicht mehr notwendig, dass jede Bank ein Nostrokonto führt: Es genügt, wenn ein Nostrokonto existiert und bei Bedarf die Liquidität zur Verfügung gestellt wird.
xCurrent
Die umfassende Liquidität von xRapid benötigt eine Applikation, hier xCurrent, welche den Zahlungsverkehr möglich macht. xCurrent ermöglicht es, grenzüberschreitende Transaktionen kostengünstiger abzuwickeln und dabei die Kosten des Zahlungsverkehrs um 33 Prozent zu senken. Zudem ermöglicht die Applikation die Validierung von ein- und ausgegangenen Transaktionen in Echtzeit und bestätigt diese. Um Klarheit in diesem komplexen System zu schaffen, entwickelte RippleNet Advisory Board ein Rulebook, welches den operativen und rechtlichen Rahmen vorgibt.
xVia
xVia ist das zum Schluss benötigte Interface, zugleich aber auch die Verknüpfung von xRapid und xCurrent. Zahlungsdienstleister wie Banken können mittels xVia grenzüberschreitende Zahlungen aus verschiedenen Währungsräumen effizient, zuverlässig, transparent sowie schnell durchführen und Dokumente wie Rechnungen oder Begleitschreiben anhängen. Derzeit ermöglicht es Ripple, etwa 1.500 Transaktionen pro Sekunde zu versenden. Dieses Volumen könnte durch die ausgeprägte Struktur Ripples problemlos auf 50.000 Transaktionen pro Sekunde gesteigert werden. Eine Transaktion im Netzwerk dauert bis zu 4 Sekunden.
Ripple will klare Regulierung und schlägt Maßnahmen vor
Mit dem Regulierungsansatz will die Kryptowährung sich in die US-Politik einmischen und Überregulierungen der Kryptoindustrie verhindern. In der Europäischen Union sind immer wieder die Stimmen populistischer Politiker zu hören, die ohne Expertise vor Bitcoin und anderen Kryptowährungen warnen und damit Innovationen behindern. Des Weiteren sprechen auch die US-Politiker von Warnungen und möglichen Sicherheitslücken. Im Zusammenhang zu Ripple gelten die Vorbehalte als groß, da davon ausgegangen wird, dass die Währung durch das Positionspapier nur Vorteile für XRP und sich selbst schaffen will.
In dem Positionspapier von Ripple geht es um die Beziehung zwischen politischen Themen und der Kryptoindustrie. Ripple versteht seine Position als „echten Ansatz“ zum Thema Verschlüsselungsregulierung und bezeichnet sich selbst als Verfechter eines pragmatischen amerikanischen Ansatzes. In Gesprächen mit wichtigen US-Politikern ist in jüngster Zeit zumindest ein Verständnis für die spezifischen Rahmenbedingungen der innovativen Verschlüsselungsindustrie gefunden worden.
Ripple und SEC: Nach Kollision wieder auf gemeinsamem Kurs
Die US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission beschuldigte Ripple, 1,3 Milliarden US-Dollar aus nicht registrierten Wertpapieremissionen zu generieren. Experte und Kryptorechtsanwalt James K. Filan wies darauf hin, dass beide Parteien, also Ripple und SEC, hinter den Kulissen noch viel zu tun haben. Für Ripple bedeutet der Streit: Der XRP-Handel in den USA wird möglicherweise weiterhin ausgesetzt und damit eine nachhaltige Preiskurve verhindert. Im Gegenzug hofft die SEC, ihre Zuständigkeit ohnehin in Richtung Kryptowährung auszubauen, und steht nun vor der harten Bewährungsprobe von XRP und Ripple. Daher ist es in diesem Jahr fast unmöglich, eine Einigung zu erzielen. Es wird davon ausgegangen, dass 2022 weitere Stellungen bezogen werden.
Ripple (XRP) hofft, durch die Positionspapiere in die US-Politik einzugreifen und eine übermäßige Regulierung der Kryptoindustrie zu verhindern. Ripple durchläuft derzeit einen von der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC erhobenen XRP-Test. In diesem Zusammenhang ist Ripple mit dem Vorschlag im Nachteil, arbeitet aber wieder in eine gemeinsame Richtung. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Ripple die Praktiken und Aussagen von SEC-Kommissarin Hester Peirce in dem Papier klar gelobt und damit ein Signal gesetzt hat, eine gemeinsame Richtung in Regulierungsfragen zu suchen.