Allianz Risk Barometer 2022: Cyberangriffe weltweites Top-Risiko für Unternehmen
Elfte Umfrage der Allianz: Cyber, Betriebsunterbrechung und Naturkatastrophen sind weltweit die drei größten Geschäftsrisiken in 2022.
Cybergefahren sind im Jahr 2022 laut Mitte Januar veröffentlichtem Allianz Risk Barometer 2022 die größte Sorge für Unternehmen weltweit. Die Bedrohung durch Ransomware-Angriffe, Datenschutzverletzungen oder IT-Ausfälle beunruhigt die Unternehmen sogar noch mehr als Geschäfts- und Lieferketten-Unterbrechungen, Naturkatastrophen oder die Covid-19-Pandemie, die alle Unternehmen im vergangenen Jahr stark beeinträchtigt haben.
Cybervorfälle führen weltweit mit 44 Prozent das Allianz Risk Barometer 2022 an. In Deutschland liegt die Angst vor Cyberangriffen auf Platz 2. International liegen mit 52 Prozent Betriebsunterbrechungen auf dem 2. Platz, gefolgt von Naturkatastrophen mit 25 Prozent. Der Hauptgrund für das als hohe Risiko von Cybervorfällen ist die Zunahme von Ransomware-Angriffen, die von den Umfrageteilnehmern (57 %) als die größte Cyber-Bedrohung für im Jahr 2022 bewertet wurde. Die jüngsten Angriffe zeigen besorgniserregende Trends, wie doppelte Erpressungstaktiken, bei denen die Verschlüsselung von Systemen mit Datendiebstahl kombiniert wird.
Mehr Angriffe auf Lieferketten
„Ransomware ist zu einem großen Geschäft für Cyberkriminelle geworden, die ihre Taktiken verfeinern und die Einstiegshürden senken – der Einsatz der Verschlüsselungssoftware kostet nur wenige Euro und erfordert geringe technische Kenntnisse. Die Kommerzialisierung der Internetkriminalität macht es einfacher, Schwachstellen in großem Stil auszunutzen. Wir werden mehr Angriffe auf Lieferketten und kritische Infrastrukturen erleben”, sagt Jens Krickhahn, Practice Leader Cyber bei der AGCS in Zentral- und Osteuropa.
Cybersicherheit ist auch ein wichtiges Anliegen der Unternehmen im Bereich der ökologischen und sozialen Unternehmensführung (ESG). Die Befragten erkennen an, dass es notwendig ist, an Sicherheitsvorkehrungen zu verbessern und für künftige Ausfälle zu planen, da sie sonst mit den zunehmenden Konsequenzen seitens der Regulierungsbehörden, Investoren und anderer Interessengruppen rechnen müssen.
In die jährliche Umfrage des Industrieversicherers Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) fließen die Meinungen von 2.650 Experten in 89 Ländern und Territorien ein, darunter CEOs, Risikomanager, Makler und Versicherungsexperten.