Topics: Google stellt neuen Cookie-Nachfolger vor

Cookies auf einem Computer (Bild: Shutterstock-Michael H Reed)

Er löst den gescheiterten Vorschlag FLoC ab. Google verspricht mit Topics mehr Transparenz und Einflussnahme durch Nutzer. Unter anderem verzichtet Google auf ein Tracking anhand von Eigenschaften wie Rasse und Geschlecht.

Google hat einen neuen Vorschlag für einen Cookie-Nachfolger vorgelegt. Der Topics genannte Cookie-Ersatz löst die im vergangenen Jahr vorgestellte Technik Federated Learning of Cohorts (FLoC) ab, die auf breiten Widerstand gestoßen war.

Ein Nachfolger soll vor allem die umstrittenen Cookies von Drittanbietern ersetzen, die Daten für Werbezwecke und Tracking speichern, um Aktivitäten von Nutzern websiteübergreifend zu verfolgen. Mit FLoC wollte Google diese Daten stärker anonymisieren und zugleich Konversionsraten von 95 Prozent für jeden ausgegebenen Werbe-Dollar erzielen.

Für Topics nannte Google nun vier Vorgaben, um die Privatsphäre von Nutzern zu schützen. So soll es die Technik erschweren, eine größere Zahl von Nutzern über verschiedene Websites hinweg erneut zu identifizieren, wenn nur die zugehörige Programmierschnittstelle verwendet wird. Trotzdem soll Topics zumindest einige der Möglichkeiten von Drittanbieter-Cookies bieten.

Darüber hinaus will Google erreichen, dass die für Topics aufgezeichneten Daten “weniger persönlich” sind als die Informationen, die heute von Cookies abgespeichert werden. Außerdem kündigte Google an, die Programmierschnittstelle für Nutzer verständlich und transparent zu gestalten.

Erste technische Details machte Google per GitHub öffentlich. Bei einer Pressekonferenz enthüllte Google zudem weitere Parameter. So soll Topics versuchen, das Nutzerverhalten über 300 bis 350 Interessengebiete hinweg zu verfolgen. Sie sollen auf dem System des Interactive Advertising Bureau (IAB) basieren, das mehr als 1500 verfolgbare Interessengebiete kennt. Allerdings könnte Google die Liste der von Topics berücksichtigten Interessengebiete jederzeit erweitern. Das Unternehmen betonte jedoch, bestimmte “sensible” Themen wie “Geschlecht” und “Rasse” nicht aufzunehmen.

Konkret soll Topics zudem beim Besucht einer Website zufällig maximal drei Interessengebiete auswählen und für Werbezwecke freigeben. Die Auswahl erfolgt aus den Top-Five-Interessengebieten der vergangenen drei Wochen. So will Google gewährleisten, dass lediglich ein anonymisierter Einblick in den Browserverlauf eines Nutzers gewährt wird. Darüber hinaus sollen Nutzer in der Lage sein, bestimmte Interessengebiete auszuwählen, die ein Browser stets gegenüber der Topics-API verbirgt. Es soll aber auch möglich sein, die Themen zu prüfen, die Topics zu einem bestimmten Zeitpunkt für die Weitergabe für Werbezwecke ausgewählt hat.

Erste Tests mit externen Partnern kündigte Google noch für dieses Quartal an. Ob Topics auf mehr Gegenliebe stößt als FLoC bleibt abzuwarten.