Categories: ÜbernahmeUnternehmen

Übernahme von Arm durch Nvidia geplatzt

Nvidia wird nun doch nicht den britischen Chipentwickler Arm übernehmen. Der Arm-Eigner Softbank nennt in einer Presseerklärung unter anderem “regulatorische Hindernisse” als Grund für die Absage der geplanten Transaktion. Stattdessen soll Arm nun an die Börse gebracht werden.

“Arm hat eine glänzende Zukunft, und wir werden sie als stolzer Lizenznehmer noch jahrzehntelang unterstützen”, sagte Nvidia-CEO Jensen Huang in einer Erklärung. “Obwohl wir nicht ein Unternehmen sein werden, werden wir eng mit Arm zusammenarbeiten.”

Der japanische Technikkonzern Softbank hatte im September 2020 der Übernahme seiner Tochter Arm durch den US-Chiphersteller Nvidia zugestimmt. Die Transaktion mit einem Wert von 40 Milliarden Dollar galt als die größte Übernahme in der Geschichte der Chipindustrie.

Allerdings stießen die Pläne auch auf Kritik von Mitbewerbern wie Qualcomm, in die später auch Regulierungsbehörden einstimmten. Die EU-Kommission und auch die britische Wettbewerbsbehörde leiteten offizielle Untersuchungen ein und in den USA beschritt die Handelsbehörde FTC sogar den Klageweg.

Unter anderem wurde Nvidia vorgeworfen, es könnte künftig den Zugang zu Arms geistigen Eigentum einschränken, um seine Position gegenüber Mitbewerbern zu stärken. Die FTC unterstellte zudem einen Interessenskonflikt. Mit dem Kauf von Arm soll Nvidia Zugang zu vertraulichen Informationen von Mitbewerbern erhalten, die zugleich Kunden von Arm sind.

Zusammen mit der Absage der Übernahme durch Nvidia kündigte Softbank auch den Rücktritt von ARM-CEO Simon Segars an. Er verlässt demnach auch das Board of Directors. Seine Aufgaben übernimmt President Rene Haas.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Rund ein Drittel der APIs sind ungeschützt

Angriffe auf APIs und Webanwendungen sind zwischen Januar 2023 und Juni 2024 von knapp 14…

3 Tagen ago

Universitätsmedizin Essen setzt für E-Mail-Sicherheit auf NoSpamProxy

Mit täglich über 45.000 eingehenden E-Mails ist die IT-Abteilung des Klinikums durch Anhänge und raffinierte…

3 Tagen ago

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

5 Tagen ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

6 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

1 Woche ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

1 Woche ago