Studie: Was bremst die digitale Transformation?
Fast einem Drittel der Unternehmen fehlen laut Umfrage von Bitkom und TCS Digitalkompetenzen. Insbesondere im KI-Bereich mangelt es an Experten.
Als größte Herausforderung der Digitalisierung sehen deutsche Firmen laut der repräsentativen Umfrage von Bitkom Research und Tata Consultancy Services (TCS) die hohen Anforderungen an den Datenschutz (62%) und an die IT-Sicherheit (56%) . Weiterhin sagen vier von zehn Unternehmen, das langwierige Entscheidungsprozesse sowie fehlende Vorgaben aus der Geschäftsleitung (30%) Bremsklötze für ihren digitalen Wandel seien. Fast die Hälfte (47%) der Befragten nennt den Mangel an Expertise als Hemmnis, um Künstliche Intelligenz (KI) zu nutzen. Dabei hält jedes zweite Unternehmen (54 %) den Einsatz von KI für den entscheidenden Faktor seiner zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit.
Immer mehr Firmen mangelt es an finanziellen Mitteln
„Unternehmen können sich projektbezogen externe Experten hinzuholen. Für einen langfristigen und nachhaltigen Wandel sollten Unternehmen jedoch internes Know-how aufbauen und Fachkräfte mit Digitalkompetenzen rekrutieren oder selbst aus- und weiterbilden“, sagt Kay Müller-Jones, Leiter Consulting & Services Integration bei TCS. Doch immer mehr Unternehmen können sich keine Investitionen leisten. Tatsächlich berichtet jede achte Firma, aktuell kein Budget für die Digitalisierung zu haben. Das sind 5 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2020. Bitkom Research im Auftrag von TCS von März bis Mai 2021 durchgeführt hat. Dabei wurden 951 Unternehmen mit 100 oder mehr Beschäftigten befragt. Die Interviews wurden mit Führungskräften durchgeführt, die in ihrem Unternehmen für das Thema Digitalisierung verantwortlich sind.
Insgesamt investieren die Unternehmen 5,8 Prozent ihres Gesamtumsatzes in die Digitalisierung. Damit sind die Investitionen leicht rückläufig. „Dies ist insofern ungewöhnlich, da Investitionen in die Digitalisierung weiterhin ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sind. Sie dienen insbesondere auch dazu, flexibler und robuster gegenüber zukünftigen Herausforderungen zu werden,“ sagt Studienleiter Müller-Jones. „Gerade die immer noch aktuelle Covid-19-Situation hat deutlich gemacht, dass weiterhin ein großer ‚digitaler‘ Handlungsbedarf beispielsweise bei der Flexibilisierung und der Optimierung von globalen Lieferketten besteht.“ Grundlage ist eine Unternehmensbefragung, dieWeitere Ergebnisse der Trendstudie von Bitkom Research und TCS, etwa zum Einsatz von Schlüsseltechnologien, sowie ausführliche Branchenergebnisse für die Informations- und Kommunikationstechnologie, den Handel, Chemie und Pharma, Versicherungen und Finanzen, den Automobilbau sowie Maschinen- und Anlagenbau gibt es unter www.studie-digitalisierung.de.
Grafik: TCS