Größter Fahrzeughändler Europas meldet Ransomware-Angriff
Der Vorfall ereignet sich am 11. Januar. Die Angreifer machen ihren Erpressungsversuch am 1. Februar öffentlich. Das Opfer, die Emil Frey Gruppe, stellt nach eigenen Angaben innerhalb weniger Tage alle Systeme wieder her.
Die Emil Frey Gruppe war das Ziel eines Ransomware-Angriffs. Der Name des in der Schweiz ansässigen Unternehmens tauchte am 1. Februar auf einer Liste mit Opfern der Erpressersoftware Hive auch. Inzwischen bestätige ein Sprecher den Einbruch in seine IT-Systeme.
“Wir haben unsere geschäftlichen Aktivitäten nur wenige Tage nach dem Vorfall am 11. Januar 2022 unsere geschäftlichen Aktivitäten wiederhergestellt und wieder aufgenommen. Zu der Frage, ob die Cybererpresser auch Zugang zu Kundendaten hatten, äußerte sich der Sprecher nicht.
Mit Hunderten Standorten gilt die Emil Frey Gruppe als der größte Automobilhändler Europas. Hierzulande betreibt das Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als 100 Standorte. Zudem ist Emil Frey in Deutschland exklusiver Importeur für Fahrzeuge der Marken Subaru und Mitsubishi.
Im vergangenen Jahr war die Hive-Gruppe unter anderem für 28 Angriffe auf Unternehmen im Gesundheitswesen verantwortlich. Im August 2021 sah sich zudem die US-Bundespolizei FBI veranlasst, auf die Gefahren der Ransomware hinzuweisen. So soll die Malware nicht nur Dateien, sondern auch Backups kompromittieren, bevor eine Lösegeldforderung angezeigt wird. Opfern werde meist eine Frist von sechs bis acht Tagen für eine Zahlung gesetzt.
Erst in der vergangenen Woche wiesen zudem Cybersicherheitsbehörden aus den USA, Großbritannien und Australien auf eine aktuelle Welle von Ransomware-Angriffen hin. “Wir leben in einer Zeit, in der sich jede Regierung, jedes Unternehmen und jeder Einzelne auf die Bedrohung durch Ransomware konzentrieren und Maßnahmen ergreifen muss, um das Risiko, Opfer zu werden, zu minimieren”, sagte Jen Easterly, Direktorin der US-Behörde Cybersecurity and Infrastructure Security Agency (CISA).