Im Vorfeld des Mobile World Congress in Barcelona haben die Telekom, Hitachi Energy und Securitas eine Technologie-Partnerschaft vereinbart. Gemeinsam wollen die Unternehmen Energieversorger besser gegen Angriffe schützen. Die Energiebranche ist weltweit Top 3-Ziel für Cyberkriminelle. Die Energie-Branche zählt zu den kritischen Infrastrukturen. Gezielte Angriffe auf Pipelines, Kraftwerke oder Umspannwerke nehmen zu. Beispiele sind Colonial Pipeline in den USA oder der dänische Windturbinen-Hersteller Vestas. In Brasilien nahmen Hacker den Nuklear-Ableger von Eletrobras ins Visier.
Hacker klemmten mehr als 700.000 Haushalten den Strom ab
Angreifer sind dabei auch staatlich unterstützte Hacker-Gruppen. Der Verfassungsschutz nennt die Nachrichtendienste von Russland, China und Iran als Quelle für Cyberangriffe gegen deutsche Anlagen. 2015 und 2016 hatten Hacker in der Ukraine die Stromversorgung sabotiert und damit erstmals die Auswirkungen solcher Angriffe deutlich gemacht. Mehr als 700.000 Haushalte waren stundenlang ohne Strom.
Die Branche gehört zu den Vorreitern der digitalen Transformation. Die Sicherung kritischer Infrastrukturen erfordert daher ein übergreifendes Verständnis von OT-, IT- und physischer Sicherheit. Ein Experten-Team von Telekom Security, Hitachi Energy und Securitas hat einen übergreifenden Ansatz entwickelt, der den physischen Schutz von Anlagen mit der Sicherheit von Unternehmensnetz und digitaler Betriebstechnik verbindet. “Wir bündeln unsere Expertise im Kampf gegen physische Angriffe sowie gegen Attacken aus dem virtuellen Raum”, sagt Telekom Security-CEO Thomas Fetten. Kritische Infrastrukturen würden immer öfter angegriffen. Erfolgreiche Angriffe könnten auch die Wirtschaft lahmlegen.
Dezentrale Stromerzeugung macht verwundbarer gegen Angriffe
Pierre-Alain Graf, Leiter Global Security Business Hitachi Energy: “Wir begegnen dem Klimawandel mit erneuerbaren Energien aus Sonne, Wasser und Wind. Und erzeugen Strom zunehmend dezentral. Dies macht uns zwangläufig verwundbarer gegen Angriffe. Die Partnerschaft dehnt den Schutzschirm daher auf Produktions-Technik aus.“
Anders Gustavsson, Leiter Remote Video Solutions Securitas Services Europe: “Ein Fort Knox um Solarfarmen und Umspannwerke herum bauen genügt nicht. Angreifer scheuen robust gesicherte Anlagen. Sie wechseln in den Cyberraum. Attacken auf Firmen-Netze, Betriebstechnik und Standorte zusammen kann niemand allein abwehren. Daher bündeln wir unsere Kompetenzen.“
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