Wie beurteilen Sie die Rolle der Frauen in MINT-Berufen im DACH Raum, insbesondere im Technologiesektor?
Der Anteil der Frauen in MINT-Berufen liegt in der DACH-Region bei rund 30 Prozent. Und dieser Anteil steigt dank vielfältiger Initiativen weiter – von Accelerator-Programmen über Netzwerke und Förderprogrammen bis hin zu Veranstaltungen, die darauf ausgerichtet sind, die Zahl der Frauen zu erhöhen, die Unternehmen gründen und ausbauen.
Wie jede andere Branche auch, profitiert der MINT-Sektor von Vielfalt. Dort, wo unterschiedliche Ansichten, Ideen und Herangehensweisen zusammenkommen, wächst die Chance auf Neuerungen.
Was wird auf Hochschul- und Ausbildungsebene gut gemacht, und bei welchen Initiativen gibt es Ihrer Meinung nach noch viel zu tun?
Ich finde alle Initiativen sinnvoll, die jungen Menschen dabei helfen, sich ein umfassendes Bild beruflicher Möglichkeiten zu verschaffen – dazu gehören beispielsweise Aktionstage wie Girls‘ Days (und umgekehrt natürlich die Boys‘ Days). Denn Menschen aufzuzeigen, wie vielfältig die heutige Arbeitswelt ist und was alles möglich ist, erweitert den Horizont und gibt neue Impulse.
Eine Reihe von Organisationen befassen sich damit, Technologie in die Klassenzimmer zu bringen, damit sich Schülerinnen und Schüler gleichermaßen schon früh für MINT-Berufe interessieren. Infobip beispielsweise ist eine Partnerschaft mit STEMI eingegangen, einem Anbieter von STEAM-Programmen für Schulen in Kroatien. Durch die Erweiterung der MINT-Disziplinen (englisch STEM) um den Bereich der Künste („A“) sollen vor allem neue, kreative Problemlösestrategien für innovationsabhängige Märkte entwickelt und gefördert werden. Infobip unterstützt hier den Schwerpunkt Künstliche Intelligenz (KI): Die Kinder nutzen die Chatbot-Plattform von Infobip, um zu lernen, wie diese Technologie funktioniert.
Welche Berufsbilder haben Ihrer Meinung nach das größte Potenzial und/oder die meisten Chancen für Frauen?
Leider fehlt es Frauen oft an Selbstvertrauen oder sie unterschätzen ihre Fähigkeiten, wenn sie sich auf Stellen bewerben, deren Anforderungen sie nicht zu 100 Prozent erfüllen. Ich glaube aber, dass der gesamte Bereich der Softwareentwicklung und Programmierung ein großes Potenzial für weibliche Fachkräfte bietet. Analytisches Denken, Kommunikation, professioneller Austausch und Teamarbeit sind entscheidend für den Erfolg in der Technologiebranche.
Was sollte Ihrer Meinung nach getan werden, um noch stärker gegen Diskriminierung vorzugehen?
Immer mehr Unternehmen verpflichten sich zu einer verantwortungsvollen Unternehmensführung, zu der auch gehört, niemanden zu diskriminieren. Infobip setzt sich für die Gleichbehandlung und Chancengleichheit aller Mitarbeiter in allen Bereichen der Arbeitspraxis ein, von der Einstellung und Auswahl über die Beschäftigungsbedingungen und Gehalt bis hin zu Aufstiegsmöglichkeiten.
Wie hoch ist der Anteil der Frauen in Ihrer Organisation? Ergreifen Sie Maßnahmen, um eine paritätische Vertretung zu erreichen? Worin bestehen diese?
In Bezug auf die Geschlechterverteilung sind wir mit unseren Mitbewerbern vergleichbar, denn mehr als ein Drittel (35 %) unserer Stellen sind mit Frauen besetzt. Wir sind uns bewusst, dass wir darauf weiter aufbauen müssen, vor allem, wenn es um die Besetzung von Führungspositionen geht. Wir arbeiten an der Verbesserung dieser Situation durch eine umfassende Diversity & Inclusion-Strategie und Schulungen zum Thema inklusive Führung.
Welche Erfahrungen haben Sie selbst gemacht, und haben Sie sich jemals von Ihren Kollegen im Stich gelassen gefühlt, weil Sie eine Frau sind?
Ich hatte das Glück, im Technikumfeld für Unternehmen zu arbeiten, deren Unternehmenskultur von Anfang an von Werten wie Gleichberechtigung, einer offenen Feedback-Kultur und transparenter Leistungsbewertung geprägt ist. Natürlich ist es noch ein weiter Weg, bis Frauen in dieser Branche angemessen vertreten sind, aber es wird und muss passieren, denn wo Diskriminierung herrscht, gibt es keine Zukunft.
Mareike Tatic
kommt ursprünglich aus der Finanzbranche und ist seit einigen Jahren im Bereich Kommunikationslösungen für Unternehmen tätig. Zu ihren fachlich-technischen Schwerpunkten zählen Messenger- und Chatbot-Lösungen sowie Omnichannel Contact Center. Seit Mitte 2020 verantwortet sie als Sales Director das DACH-Geschäft von Infobip, einem Anbieter von Lösungen für Omnichannel Engagement.
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