Microsoft weist darauf hin, dass die in den Einstellungen von Windows 10 und Windows 11 angebotene Funktion zum Zurücksetzen eines PCs unter Umständen nicht wie versprochen alle Dateien löscht. Das Problem tritt offenbar auf, sobald OneDrive zur Synchronisation von Dateien mit der Cloud benutzt wird.
Windows 10 und Windows 11 lassen sich auf die Werkseinstellungen zurücksetzen. Microsoft bietet dafür zwei Optionen an: “Eigene Dateien behalten” oder “Alles entfernen”. Letztere soll laut Microsoft eigentlich “alle persönlichen Dateien, Apps und Einstellungen” löschen. Empfohlen wird diese Option vor allem, wenn ein ab Werk mit Windows vorinstallierter PC an einen anderen Besitzer weitergegeben wird.
“Beim Versuch, ein Windows-Gerät mit Anwendungen zurückzusetzen, die Ordner mit aufbereiteten Daten enthalten, wie beispielsweise OneDrive oder OneDrive for Business, werden Dateien, die von OneDrive heruntergeladen oder lokal synchronisiert wurden, möglicherweise nicht gelöscht, wenn die Option ‘Alles entfernen’ ausgewählt wird”, so Microsoft in einem Update zu den bekannten Problemen für Windows 11 21H2. “OneDrive-Dateien, die ‘nur in der Cloud’ sind oder nicht heruntergeladen oder auf dem Gerät geöffnet wurden, sind nicht betroffen und bleiben nicht bestehen, da die Dateien nicht heruntergeladen oder lokal synchronisiert werden.”
Wie BleepingComputer berichtet, wurde das Problem vom Microsoft-MVP Rudy Ooms entdeckt. Er fand lesbare Nutzerdateien nach einem Reset im Ordner “Windows.old”, nachdem er ein Windows-10-Geräte zurückgesetzt hatte. In einem Blogeintrag beschreibt er detailliert, wie er auf den Fehler gestoßen ist. Zudem warnt er, dass per Bitlocker verschlüsselte Daten im Rahmen des Reset entschlüsselt und somit lesbar im Ordner Windows.old abgelegt werden.
Windows.old ist ein Ordner, den das Microsoft-Betriebssystem anlegt, um eine ältere Version des Betriebssystems vorzuhalten. Dieser Ordner wird unter anderem bei einem Upgrade von Windows 10 auf Windows 11 erzeugt.
Betroffen sind laut Microsoft Windows 11 sowie Windows 10 Version 21H2, 21H1 und 20H2. Ein Fix sei bereits in Arbeit und werde mit einem künftigen Update verteilt. Bis dahin bietet Microsoft nur eine Behelfslösung an. Vor einem Reset sollte die Verbindung zwischen PC und OneDrive aufgehoben werden. Alternativ kann der Ordner Windows.old über die Funktion Speicheroptimierung in der Einstellungen-App oder über die klassische Datenträgerbereinigung gelöscht werden. Nach dem Löschen des Ordners ist eine Rückkehr zu einer älteren Windows-Version indes nicht mehr möglich.
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