Obwohl die überwiegende Mehrheit (79 %) der befragten kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland im digitalen Marketing einen wichtigen Baustein für ihre Zukunftsfähigkeit sieht, waren die positiven Digitalisierungs-Effekte durch die Corona-Pandemie in vielen Bereichen nicht nachhaltig. Kosten und Zeitmangel sind laut einer YouGov-Studie im Auftrag von IONOS die größten Hürden.
Newsletter verlieren, professionelle E-Mail gewinnt
Insbesondere der Einsatz von Lösungen, die die digitale Zusammenarbeit erleichtern oder der Kundeninformation dienen, ist im Vergleich zum Vorjahr rückläufig: Während zu Beginn des zweiten Pandemie-Jahres 2021 noch mehr als die Hälfte der Befragten (54 %) ihre Kunden per Newsletter oder Mailing informierten, sind es jetzt noch 36 %. Kollaborationstools finden ebenfalls nur noch bei 36 % Verwendung (vs. 49 % 2021). Auch sind im Jahresvergleich deutlich weniger Unternehmen in Online-Verzeichnissen eingetragen. Um mehr als zehn Prozentpunkte gestiegen ist dagegen die Zahl der Unternehmen, die eine professionelle E-Mail-Adresse mit eigener Domain nutzen (53 % auf 64 %). Über eine Unternehmenswebsite verfügen nach wie vor 63 % der Befragten, über einen Online-Shop mit 29 % etwas mehr als im Vorjahr (25 %).
Für fast die Hälfte der befragten Firmen stellen Kosten (48 %) und Zeitmangel (46 %) die größten Hürden bei der Digitalisierung ihres Unternehmens dar, gefolgt von Unsicherheit bezüglich Sicherheit und Datenschutz (39 %). Für mehr als ein Drittel (37 %) der Befragten ist mangelndes Know-how die größte Digitalisierungs-Bremse, bei knapp einem Viertel (24 %) scheitert es am Interesse.
Sichtbarkeit im Netz steht im Fokus
Die Präsenz und Auffindbarkeit ihrer Firma im Internet halten acht von zehn Befragten (81 %) für den größten Nutzen der Digitalisierung. Positive Effekte versprechen sie sich darüber hinaus für die Neukundengewinnung (75 %), Umsatzsteigerung und einen modernen Gesamteindruck (je 72 %). Am wichtigsten ist den Unternehmen daher, ihre Sichtbarkeit im Internet zu verbessern (46 %). Für 37 % steht der Bereich IT-Sicherheit und Datenschutz (37 %) im Mittelpunkt. In diese Bereiche fließt 2022 auch das meiste Budget – Website (28 %), IT-Infrastruktur (26 %), Online-Marketing (22 %) und Social Media (21 %) sind die Top-Investitionsfelder der KMU in Deutschland. Weniger wichtig ist die Verlagerung des kompletten Geschäftsmodells in die Cloud (27 %), ein Fünftel (20 %) der Unternehmen setzt überhaupt keine Schwerpunkte bei der Digitalisierung. Das spiegelt sich ebenfalls in der konkreten Budgetplanung wider: 26 % der Befragten haben 2022 keinerlei Investitionen in die Digitalisierung eingeplant.
“Viele kleine und mittelständische Unternehmen haben endlich erkannt, dass die Digitalisierung ihre Zukunftsfähigkeit sichert”, sagt Achim Weiß, CEO von IONOS. “Die Ergebnisse der YouGov-Umfrage zeigen aber leider auch, dass es bei der Umsetzung immer noch hakt. Wenn Budget und Zeitmangel die Firmen von dieser essentiellen Aufgabe abhalten, braucht es einfache, unbürokratische Hilfen und Lösungen! Pandemie-bedingte Zuschüsse, die auch für Maßnahmen zur Digitalisierung eingesetzt werden konnten, waren offenbar unzureichend oder zu kompliziert.”
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland im Auftrag von IONOS unter 1.004 Personen aus kleinen und mittelständischen Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern in Deutschland (Befragungszeitraum 14.-24.01.2022).
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