VDI und Cloud Computing: Die Zukunft sicherer Remote-Infrastruktur
Gastbeitrag von Prashant Ketkar, Chief Technology & Product Officer bei Corel, zu Virtuellen Desktop Infrastrukturen.
“Auch künftig werden laut Hernstein Management Report Arbeitnehmer*innen mit Bürojob fast jeden zweiten Tag im Home-Office arbeiten. Dies kann auf Kosten der Sicherheit gehen. Jeder dritte Remote-Mitarbeiter unter 24 Jahren gibt an, dass sie bestimmte Sicherheitsrichtlinien des Unternehmens umgehen oder ignorieren, da sie ihre Arbeit verlangsamen. Gleichzeitig nimmt die Anzahl der Cyberangriffe weiterhin stark zu. Diese Entwicklung hat die Akzeptanz von Virtuellen Desktop Infrastrukturen (VDI) deutlich erhöht.
Mit VDI sind Anwendungen und Desktops an einem zentralen Ort gehostet und IT-Teams können sie dort leichter monitoren, updaten und absichern. Zudem liegen die Daten an einem zentralen Ort ab. Remote-Arbeiter sind also nicht gezwungen, sie auf ihre persönlichen Geräte herunterzuladen. Dieses zentrale Rechenzentrum oder eine öffentliche Cloud-Umgebung können die verantwortlichen Administratoren leichter sichern als verschiedenste Endgeräte vom Laptop über Tablets bis zu Mobiltelefonen, auf die sie womöglich nicht mal Zugriff haben, wenn es sich um private Geräte der Mitarbeiter handelt.
Von jedem Gerät arbeiten mit virtuellen Desktops
Dank einer VDI können Mitarbeiter problemlos auf ihre Dateien, Daten und Anwendungen im Firmennetzwerk zugreifen. Dabei spielt es keine Rolle, ob ihr Arbeitsgerät auf dem neuesten Stand ist. Denn die Zusammenarbeit und der Austausch von Dokumenten zwischen Teammitgliedern erfolgt in dieser geschützten Umgebung. Das ist ein wichtiger Aspekt, der die Fernarbeit effizienter und produktiver aber gleichzeitig auch sicher macht. Damit entfallen auch zusätzliche Kosten für die Neuanschaffungen von Hardware. Auch für Unternehmen, die auf BYOD (Bring Your Own Device) setzen, ist dies ein großer Vorteil, da die Arbeitsumgebung jederzeit auch mit Zugriff von privaten Geräten gesichert ist.
Die zunehmende Verbreitung von Fernarbeit macht die Aufrüstung mit Remote-Work-Technologien, wie VDI, für Unternehmen unerlässlich. Laut einer Umfrage von Parallels gilt Remote-Arbeit als wichtigster Grund für die Entscheidung zum Einsatz von VDI-Workloads (31,3 Prozent). Jeder vierte Befragte (24,1 Prozent) empfand die Sicherheit als ausschlaggebenden Aspekt und für fast jeden Fünften (18,8 Prozent) war die flexible Entscheidung des Arbeitsgerätes besonders wertvoll.
Einfache VDI-Architektur heißt weniger Wartungsaufwand
Doch die Einführung einer VDI-Lösung ist nicht immer einfach. Parallels hat herausgefunden, dass Applikationen und deren Updatesam häufigsten im Zentrum von VDI-Problemen stehen. Doch auch das Netzwerk (14,2 Prozent), das Betriebssystem (11,3 Prozent) und die Endgeräte selbst (10,4 Prozent) können für eine höhere Problemanfälligkeit verantwortlich sein. Denn je komplexer eine VDI-Lösung aufgebaut ist, desto eher kommt es zu IT-Problemen. Bei einer Technologie, die die Remote-Arbeit eines Arbeitnehmers verbessern soll, ist eine zuverlässige und leicht zu verwaltende Lösung ein entscheidender Aspekt bei der Auswahl eines geeigneten VDI-Anbieters. Kurz gesagt, Unternehmen sollten sich für VDIs mit einer einfachen Architektur entscheiden, um das Risiko für mögliche Probleme zu minimieren. Parallels-Kunden, die bereits VDI einsetzen, bestätigen, dass sie weniger als einen Tag pro Monat für die Behebung von VDI-Leistungsproblemen aufwenden (42,5 Prozent), während 38,6 Prozent mit komplexeren VDI-Strukturen bereits einen bis drei Tage damit verbringen und damit einen wesentlich höheren Arbeitsaufwand ihres IT-Teams erfordern.
Ein weiteres Hindernis sind die Einrichtung und Wartung eines VDI-Systems. Es bedarf gewisser Qualifikationen, über die nur Fachleute mit ausreichenden IT-Kenntnissen für die Verwaltung eines solchen VDI-Systems verfügen. Und das können je nach Unternehmensgröße und Architektur bis zu 50 Mitarbeitersein. Die meisten Unternehmen benötigen jedoch nur fünf oder weniger Mitarbeiter. Outsourcing der Dienstleistung könnte eine Lösung sein, wenn die Wartung der VDI-Architektur nicht mehr intern umsetzbar ist oder die Mitarbeiter erst eine Schulung erhalten müssten. Auch dabei zeigt sich, dass eine einfache, intuitive und benutzerfreundliche VDI-Lösung die beste Wahl ist.
Die Zukunft von virtuellen Desktops
Als skalierbare Lösung ermöglicht VDI, die Fernarbeit von jedem Gerät aus und wächst gleichzeitig mit dem Unternehmen mit. Je häufiger die Arbeit an entfernten Standorten von den Mitarbeitern in Zukunft wahrgenommen wird, desto wichtiger wird die Wahl der richtigen VDI-Lösung für den Dauereinsatz. An diesen Punkt kommen die Unternehmen spätestens am Ende der Covid-19-Pandemie, da sich die Mitarbeiter seit zwei Jahren bereits an Remote Work gewöhnt haben. IT-Entscheider sollten bei der Wahl ihres VDI-Anbieters also darauf achten, wie sicher und verlässlich die Lösung ist, wie hoch der Wartungsaufwand auf Seiten der IT ist und diese vom eigenen Team geleistet werden kann oder zusätzliche Ressourcen oder Schulungen nötig sind. Damit garantieren sie dem IT-Team den wenigsten Aufwand zur Behebung von Problemen und den Mitarbeiter einen reibungslosen Zugriff auf die nötigen Ressourcen und Anwendungen im Homeoffice.”