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Intel stellt Geschäfte in Russland ein

Intel hat jegliche Geschäfte in Russland eingestellt. Das teilte das Unternehmen gestern nach Börsenschluss mit. Als Grund nannte der Chiphersteller Russlands Krieg gegen die Ukraine. Zuvor hatte das Unternehmen bereits alle Lieferungen an Kunden in Russland und Belarus ausgesetzt.

In einer kurzen gehaltenen Pressemitteilung betonte Intel, seine Mitarbeiter in dieser Situation nicht im Stich zu lassen. “Wir arbeiten daran, alle unsere Mitarbeiter in dieser schwierigen Situation zu unterstützen, auch unsere 1.200 Mitarbeiter in Russland.”

Zudem zeigte sich das Unternehmen zuversichtlich, dass die Entscheidung nur geringe Auswirkungen auf das weltweite Geschäft von Intel haben wird. “Wir haben auch Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs ergriffen, um die Unterbrechung unserer weltweiten Aktivitäten zu minimieren”, ergänzte Intel.

Bereits Anfang März hatte Intel den Krieg gegen die Ukraine scharf kritisiert. “Intel verurteilt den Einmarsch Russlands in die Ukraine und hat alle Lieferungen an Kunden in Russland und Weißrussland ausgesetzt. Unsere Gedanken sind bei allen, die von diesem Krieg betroffen sind, einschließlich der Menschen in der Ukraine und den umliegenden Ländern sowie bei allen Menschen auf der ganzen Welt, die Familie, Freunde und Angehörige in der Region haben.”

Über die Intel Foundation startete Intel zudem eine Spendenkampagne. Intel lobte auch das Engagement seiner Mitarbeiter in Nachbarländern wie Polen, Rumänien und Deutschland im Rahmen der Flüchtlingshilfe. ” Wir werden uns weiterhin an die Seite des ukrainischen Volkes und der Weltgemeinschaft stellen und ein sofortiges Ende des Krieges und eine rasche Rückkehr zum Frieden fordern”, so Intel weiter.

Inzwischen haben fast alle großen Technikfirmen zumindest ihre Lieferungen an Russland eingestellt. Dazu zählen unter anderem Microsoft, AMD, TSMC, IBM, SAP, Oracle, Dell und HPE. Die Agentur Reuters weist darauf hin, dass Unternehmen und auch Regierungsbehörden in Russland für den Betrieb ihrer IT-Systeme auf westliche Technologien angewiesen sind.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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