Einem Bericht von Bloomberg zufolge sind Microsoft-Kunden in Europa unzufrieden mit den Lizenzbedingungen für den Einsatz bestimmter Microsoft-Produkte in Cloud-Umgebungen von Drittanbietern wie Amazon und Google. Auslöser für die Beschwerden sind im Jahr 2019 eingeführte Einschränkungen für den Einsatz von Microsofts Server-Produkten auf konkurrierenden Cloud-Diensten.
Allerdings stellte sich heraus, dass die restriktiven Regeln nicht nur auf Windows Server und SQL Server beschränkt sind, sondern auch Windows und Office betreffen. In der Praxis führen die Lizenzbedingungen vor allem zu höheren Preisen für diese Produkte, wenn sie mit Cloud-Angeboten von AWS oder Google und nicht mit Microsoft Azure kombiniert werden.
Dem Bericht zufolge soll Microsoft-Präsident Brad Smith berechtigte Bedenken eingeräumt haben, mit denen sich Microsoft beschäftigen werden. Wie und wann die Bedingungen geändert werden sollen, ließ das Unternehmen jedoch offen.
Allerdings reagiert Microsoft damit offenbar nicht nur auf die Beschwerden seiner Kunden. Schon im März sollen EU-Wettbewerbshüter zu diesem Themenkomplex Fragebögen an Microsofts Cloud-Mitbewerber sowie Wiederverkäufer verschickt haben. Darauf weist The Register hin.
“Von Interesse ist unter anderem, ob Microsoft es für kleinere Cloud-Unternehmen schwieriger oder teurer macht, einige der Programme wie Windows und Office in konkurrierenden Clouds zu betreiben, oder ob “technische Anpassungen” erforderlich sind. Die Befragten wurden auch gefragt, ob sie es für notwendig halten, Microsoft-Produkte oder -Dienste in ihren eigenen Infrastrukturdienst zu integrieren, um besser konkurrieren zu können”, heißt es in dem Bericht.
Gegenüber ZDNet.com räumte ein Microsoft-Sprecher ebenfalls notwendige Änderungen ein. “Wir sind bestrebt, unseren Kunden zuzuhören und die Bedürfnisse der europäischen Cloud-Anbieter zu erfüllen. Auch wenn nicht alle dieser Behauptungen zutreffend sind, so sind es doch einige, und wir werden auf jeden Fall bald Änderungen vornehmen, um sie zu beheben.”
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