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Erneut Zero-Click-Exploit für iOS in Spyware der NSO Group entdeckt

Forscher von Citizen Lab haben erneut einen Zero-Click-Exploit für Apples Mobilbetriebssystem iOS entdeckt, um eine Spyware der NSO Group auf iPhones einzuschleusen. Eingesetzt wurde der als Homage bezeichnete Exploit demnach gegen Politiker, Aktivisten und Journalisten in der spanischen Region Katalonien, wie BleepingComputer berichtet.

Die für die Angriffe benutzte Sicherheitslücke steckt laut Citizen Lab in iMessage. Betroffen sind bestimmte iOS-Versionen bis einschließlich iOS 13.1.3 – neuere Versionen wie das aktuelle iOS 15.4 sollen hingegen nicht angreifbar sein. Citizen Lab vermutet, dass die Schwachstelle mit iOS 13.2 behoben wurde.

Für die Kampagne, die sich mindestens gegen 65 Personen richtete, wurden auch der iMessage-Exploit Kismet und ein Fehler in WhatsApp eingesetzt. Die Angriffe fanden offenbar in den Jahren 2017 bis 2020 statt. Zu den Opfern sollen auch Mitglieder des Europaparlaments, die Präsidenten der Region Katalonien seit dem Jahr 2010 und auch lokale Abgeordnete sowie deren Familien gehören.

Apple wurde laut Citizen Lab über den Zero-Click-Exploit informiert. Citizen Lab wollte die Angriffe zudem nicht konkret einer Regierung zuordnen. Die Umstände sprächen jedoch für eine Beteiligung von Organisationen innerhalb der spanischen Regierung. Zudem soll es keine Hinweise darauf geben, dass sich Homage gegen neuere iOS-Versionen einsetzen lässt.

In seinem Bericht äußerte Citizen Labs auch zur Funktionsweise der Spyware: ” Sie dringt heimlich in Mobiltelefone (und andere Geräte) ein und ist in der Lage, Nachrichten zu lesen, Anrufe abzuhören, Passwörter zu sammeln, Standorte zu verfolgen, auf das Mikrofon und die Kamera des Zielgeräts zuzugreifen und Informationen aus Apps zu sammeln. Verschlüsselte Anrufe und Chats können ebenfalls überwacht werden. Die Technologie kann sogar den Zugriff auf die Cloud-Konten der Opfer aufrechterhalten, nachdem die Infektion beendet ist.”

Offiziell bietet das israelische Unternehmen NSO Group seine Spionageanwendungen ausschließlich Regierungen und Behörden an, um gegen Straftäter und Terroristen zu ermitteln. Die auch als Pegasus bekannte Spyware wurde aber auch bereits mehrfach gegen Politiker, Aktivisten, Bürgerrechtler, Oppositionelle und Journalisten eingesetzt.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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