Microsoft hat eine Gruppe von Sicherheitslücken entdeckt, die Linux-Nutzer bedrohen. Sie stecken in Systemkomponenten, die in der Regel von Linux-Desktops benötigt werden. Angreifer, die die Schwachstellen ausnutzen, erhalten unter Umständen Root-Rechte. Das würde es ihnen erlauben, Schadsoftware einzuschleusen.
Zwei der als Nimbuspwn bezeichenten Anfälligkeiten wurden im Networkd-Dispatcher gefunden. Dabei handelt es sich um einen Dispatcher-Dienst für Änderungen des Verbindungsstatus eines Systemd-Networkd-Netzwerks. Die Fehler seien bei der Prüfung von Nachrichten des System Bus gefunden worden. “Darüber hinaus könnten die Nimbuspwn-Schwachstellen von raffinierteren Bedrohungen wie Malware oder Ransomware als Vektor für den Root-Zugriff genutzt werden, um größere Auswirkungen auf anfällige Geräte zu erzielen”, sagte Microsoft.
Vom Entwickler von Networkd-Dispatcher Clayton Craft liegt inzwischen ein Patch vor. Networkd-Dispatcher wiederum ist eine Komponente von D-Bus, was vom Freedesktop.org-Projekt gepflegt wird. Darüber ist laut Microsoft letztlich der Root-Zugriff möglich. “D-Bus verfügt über einen globalen Systembus und einen Session-Bus pro Sitzung. Aus Sicht eines Angreifers ist der Systembus attraktiver, da er in der Regel von Diensten genutzt wird, die als Root laufen und ihn abhören”, erläuterte Jonathan Bar Or vom Microsoft 365 Defender Research Team.
Microsoft rät betroffenen Nutzern, ihre Linux-Systeme zeitnah zu aktualisieren, da nicht nur ein Patch, sondern auch Muster für Exploits öffentlich verfügbar seien. “Wir möchten Clayton für seine Professionalität und Zusammenarbeit bei der Lösung dieser Probleme danken. Benutzer von Networkd-Dispatcher werden gebeten, ihre Instanzen zu aktualisieren”, sagte Microsoft.
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