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Nvidia veröffentlicht Open-Source-GPU-Kernelmodule für Linux

Nvidia hat den Quellcode für seine GPU-Kernelmodule auf GitHub veröffentlicht. Das Unternehmen stellt den Code unter den Open-Source-Lizenzen MIT und GPLv2 zur Verfügung. Nvidia räumt aber auch ein, dass der Code noch nicht bereit ist, in den Linux-Kernel aufgenommen zu werden. Daran arbeite man aber bereits mit Canonical, Red Hat und Suse.

Eine weitere Einschränkung: Laut Nvidia hat der Support für Desktop-Grafikkarten bisher noch Alpha-Qualität. Für den produktiven Einsatz sei der Open-Source-Treiber nur für die auf Rechenzentren ausgerichteten Produktreihen Turing und Ampere geeignet. Unterstütz werden bei beiden Architekturen mehrere Displays, G-Sync, OptiX und RTX Ray Tracing in Vulkan.

“In der Zwischenzeit dient der veröffentlichte Quellcode als Referenz, um den Nouveau-Treiber zu verbessern”, so Nvidia weiter. “Nouveau kann dieselbe Firmware nutzen, die auch der Nvidia-Treiber verwendet, und so viele GPU-Funktionen wie Takt- und Wärmemanagement freigeben, was dem Nouveau-Treiber im Tree neue Funktionen verleiht.”

Große Teile des Treibers sind weiterhin Closed-Source

Zum Nouveau-Treiber erklärte indes Christian Schaller, Direktor von Red Hat: “Dies ist nur der Kernel-Teil, ein großer Teil eines modernen Grafiktreibers ist in der Firmware und den Userspace-Komponenten zu finden und diese sind immer noch Closed Source. Aber es bedeutet, dass wir jetzt einen Nvidia-Kernel-Treiber haben, der in der Lage sein wird, die GPL-only-APIs im Linux-Kernel zu verwenden, obwohl diese erste Version keine APIs verwendet, die der alte Treiber nicht schon verwendet hat.”

Schaller fügte hinzu, dass sowohl die bestehende Nvidia-Binärdatei als auch der Nouveau-Treiber bestehen bleiben werden, auch wenn der neue Open-Source-Treiber entwickelt wird. “In nächster Zeit wird es keine großen Auswirkungen haben. Aber mit der Zeit bietet er einen Weg, die Unterstützung von Nvidia-Hardware radikal zu vereinfachen.”

Schaller hofft, dass Nvidia-Hardware langfristig eine ähnliche Nutzererfahrung bieten wird, wie sie heute für Intel- und AMD-Hardware zur Verfügung steht. “Das bedeutet Day-1-Support für neue Chipsätze, einen hochleistungsfähigen Open-Source-Mesa-Treiber für Nvidia und es wird uns erlauben, den Nvidia-Treiber zusammen mit dem Rest des Kernels zu signieren, um Dinge wie Secureboot-Support zu ermöglichen.”

Die Linux-Community kritisiert schon seit vielen Jahren den fehlenden Support durch Nvidia. 2012 beschrieb Linus Torvalds Nvidia sogar als das “schlimmste Unternehmen, mit dem wir je zu tun hatten”.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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