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Kredite ohne Schufa: Vorsicht vor Abzockern

Kredit ohne Schufa – aber seriös

Ein negativer Scorewert in der Schufa lässt das Ausfallrisiko für Kreditgeber steigen. Kein Wunder, dass dieser Wert deshalb ein Hauptgrund für Kreditablehnungen ist. Eine geringe Bonität erschwert die Suche nach einem Kredit oft erheblich, doch auch mit schlechtem Scorewert ist es möglich, einen Kredit zu erhalten. Einige Banken vergeben auch bei negativer Schufa Kredite, meist aber zu schlechteren Konditionen. Verschiedene Portale machen es möglich: online vergleichen Sie Kredite komplett SCHUFA-neutral.

Bei Krediten „ohne Schufa“ ist Vorsicht geboten.

Was macht einen seriösen Anbieter aus?

Auch wenn es nur wenige sind, es gibt sie: seriöse Anbieter, die schufafreie Kredite vermitteln. Folgende Punkte zeichnen sie aus:

  • Leichte sowie kostengünstige Kontaktaufnahme

Seriöse Anbieter sind einfach und kostengünstig erreichbar. Auf versteckte Hotline-Kosten sollten Verbraucher deshalb unbedingt achten.

  • Keinerlei Kosten vor Bewilligung des Kredits

Ein seriöser Anbieter wird weder für den Kreditvergleich noch für die Vermittlung eines Kreditangebots Gebühren berechnen.

  • Kein Versand von Unterlagen per Nachnahme

Unseriöse Anbieter versuchen häufig, die persönlichen Unterlagen für den Kredit per Nachnahme zu versenden und damit Geld zu verdienen. Der Versand der Kreditunterlagen sollte kostenlos sein, Gebühren sind erst nach tatsächlicher Kreditbewilligung seriös.

  • Beraterleistungen ohne Kosten

Anbieter versuchen häufig, bereits überschuldeten Kreditnehmern eine Beratung hinsichtlich einer Insolvenz zu vermitteln. Die wenigsten sind dafür aber qualifiziert und auch nicht dazu befugt. Zudem sollten beratende Leistungen keine Kosten verursachen.

Der Einfluss der Kreditwürdigkeit

Wer zusätzliche Liquidität benötigt, kann mit einem Kredit meist Abhilfe schaffen. Mitunter wird die Darlehensanfrage aber abgelehnt – trotz festem Einkommen. Oft ist ein negativer Schufa-Eintrag der Grund.

Eine Kreditabsage ist frustrierend, hat aber ihren Grund. Ein Verbraucherkredit darf entsprechend dem deutschen Kreditwesengesetz nur abgeschlossen werden, wenn keine erheblichen Zweifel an der Kreditwürdigkeit des Antragstellers bestehen. In Deutschland ist demnach jedes Kreditinstitut verpflichtet, eine Bonitätsprüfung vor der Kreditvergabe durchzuführen. Und zwar unabhängig von der Art des Kredits.

Schufa-Score und Kreditwürdigkeit verbessern und Chancen auf Kredit erhöhen

Wer seine Kreditwürdigkeit prüfen möchte, kann einmal im Jahr eine Datenübersicht nach § 34 Bundesdatenschutzgesetz bei der Schufa anfordern. Die Auskunft gibt Aufschluss über Kreditwürdigkeit und Schufa-Score sowie mögliche negative Einflussfaktoren.

Folgende Tipps helfen dann, die eigene Kreditwürdigkeit zu verbessern und die Chancen auf einen Kredit zu erhöhen:

  1. Stehen in der Schufa falsche oder veraltete Daten, dann sollte eine Korrektur oder Löschung dieser Daten beantragt werden.
  2. Unnötige Girokonten sowie Kreditkarten sollten gekündigt werden.
  3. Ein schneller und vollständiger Ausgleich des Dispositionskredits ist ratsam.
  4. Rechnungen sollten stets pünktlich bezahlt, Kredite kontinuierlich und fristgerecht getilgt werden.

Weiterhin lässt sich die finanzielle Situation mittels Umschuldung teurer Kredite oft verbessern.

Warum werden Kreditanfragen abgelehnt?

Der Gesetzgeber möchte mit der Prüfungspflicht der Schufa sicherstellen, dass sich Kreditnehmer nicht überschulden. Die Bonitätsprüfung ist also in gewisser Weise eine Form von Verbraucherschutz. Neben der Schufa-Abfrage werden deshalb auch die generellen finanziellen Verhältnisse des Antragstellers unter die Lupe genommen. Dabei zeigen sich sehr unterschiedliche Gründe, die zu einer Kreditablehnung führen:

  • Das Einkommen ist zu gering.
  • Die Einkommensverhältnisse sind zu unsicher (z. B. befristeter Arbeitsvertrag, Selbständige und Freiberufler).
  • Der Arbeitsplatz ist nicht sicher.
  • Der Antragsteller ist zu jung oder zu alt.
  • Bei früheren Krediten kam es zu Störungen oder Zahlungsverzügen.
  • Sicherheiten sind nicht oder nicht ausreichend vorhanden.
  • Der bereits eingeräumte Dispositionskredit ist überzogen.
  • Es liegen Negativeinträge in der Schufa vor (vor allem auch eidesstattliche Versicherung, Insolvenz) und der Score-Wert ist schlecht.

Wichtige Bedingungen für einen Kredit „ohne“ Schufa

Um einen sogenannten schufafreien Kredit zu erhalten, müssen folgende Voraussetzungen unbedingt erfüllt sein:

  • regelmäßiges Einkommen
  • Wohnsitz in Deutschland
  • deutsches Bankkonto
  • Sicherheiten bei zweckgebundenen Krediten (z. B. Auto, Immobilie)

Anbieter, die mit Krediten „ohne“ Schufa werben, meinen damit in der Regel Kredite, die trotz einer negativen Schufa vergeben werden. Kredite, bei denen die Schufa und andere Auskunfteien nicht abgefragt werden, existieren nicht.

In der Regel gilt: Eine schlechtere Bonität führt aufgrund einer aufwendigen Bearbeitung und des höheren Kreditausfallrisikos oft auch zu höheren Zinsen.

Sonderfall: Schweizer Kredit

Einen Sonderfall bildet der Schweizer Kredit. Dieser ist vollständig schufafrei. Kreditinstitute begnügen sich hier mit der Eigenauskunft sowie Einkommensnachweisen.

Als „Schweizer Kredit“ werden derartige Kredite bezeichnet, weil das in Deutschland angewandte Prüfungsverfahren in der Schweiz unüblich ist. Doch ist auch ein solcher Kredit nicht einfacher zu bekommen. Schließlich benötigen auch Banken im Ausland Sicherheiten und prüfen die wirtschaftlichen Verhältnisse des Antragstellers daher umso strenger.

Alternativen zu schufafreien Krediten

Wer aufgrund negativer Schufa-Einträge oder aus sonstigen Gründen keinen Kredit bei einer Bank erhält, kann andere Möglichkeiten in Anspruch nehmen. Auf verschiedenen Plattformen vergeben Privatpersonen Kredite auch bei schlechter Bonität. Doch auch diese Kredite kommen nicht komplett ohne Bonitätsprüfung aus. Und auch hier erhält – wie bei klassischen Krediten – nicht jeder einen Kredit. Eine schlechte Zahlungsfähigkeit führt auch bei Privatkrediten zu einer Ablehnung, denn private Geldgeber schützen ihr Geld natürlich wie Banken.

Antrag und Tilgung verlaufen bei privaten Kreditgebern ähnlich wie bei Banken. Die Unterlagen werden vom Antragsteller eingesandt und vom Kreditgeber überprüft. Im Anschluss erfolgt die Auszahlung des Kredits, wenn sämtliche Voraussetzungen erfüllt sind.

Bei privat vergebenen Krediten liegen die Zinsen – abhängig von der Einschätzung zur Bonität – in der Regel über dem Niveau der Banken. Die Spanne der Zinssätze ist dabei besonders hoch und ergibt sich aus unterschiedlichen Ausfallrisiken. Deshalb sollten sich Verbraucher gut überlegen, ob sie tatsächlich einen solchen Kredit aufnehmen wollen.

Die Schufa liefert Informationen zur Kreditwürdigkeit von Verbrauchern.

Kredit ohne Schufa – so einfach ist die Beantragung

Wer sich für einen „Kredit ohne Schufa“ bei einem seriösen Anbieter entschieden hat, kann diesen kinderleicht in wenigen Schritten beantragen:

  1. Kreditanfrage stellen

Zunächst müssen alle erforderlichen Daten für den Kredit (Darlehenssumme, Laufzeit, Verwendungszweck) eingegeben werden. Je nach Bank, Kreditart und Beruf des Antragstellers variiert der Zinssatz mitunter. Zweckgebundene Kredite (z. B. Autokredit, Immobilienfinanzierung) werden in der Regel mit günstigeren Zinsen vergeben als Kredite zur freien Verwendung.

Im Anschluss an die Dateneingabe werden nach Klick auf den entsprechenden Button mehrere Anbieter miteinander verglichen.

  1. Passende Kreditangebote erhalten

Damit Banken die tatsächlich möglichen Kreditkonditionen nennen können, müssen im Anschluss alle persönlichen Daten eingegeben werden. Um die Chancen auf Gewährung eines Kredits ohne Schufa zu erhöhen, kann jetzt auch ein zweiter Kreditnehmer angegeben werden. Banken sehen darin ein geringeres Ausfallrisiko.

Erfolgten alle erforderlichen Angaben, wird eine Liste mit Kreditangeboten passend zur aktuellen finanziellen Situation erstellt.

  1. Angebot auswählen – Vertrag abschließen

Ist die Wahl auf ein Angebot gefallen, kann der Kredit bequem online beantragt werden. Hierfür müssen alle angeforderten Nachweise und Unterlagen an den Kreditgeber übermittelt werden. Mittels Post- und inzwischen häufiger Video-Ident-Verfahren erfolgt dann die Identitätsfeststellung. Wird der Kredit gewährt, erhält der Kreditnehmer das Geld meist innerhalb weniger Tage auf sein Konto überwiesen.

Wann sollte auf keinen Fall ein Kredit aufgenommen werden?

Wird von Banken ein Kreditantrag nach dem anderen abgelehnt, ist dies ein deutliches Warnzeichen. Dann vermuten Kreditgeber, dass die Kreditkosten nicht getragen und der Kredit nicht ordnungsgemäß zurückgezahlt werden kann. Negative Einträge in der Schufa sind meist auch ein Hinweis auf Zahlungsverzüge sowie Mahnverfahren und Zwangsvollstreckungen. Diese Situation würde durch einen weiteren Kredit vermutlich eher verschlimmert als verbessert werden.

Das gilt auch, wenn der Kredit ohne Schufa zur Entschuldung gedacht ist. Denn: Die Entschuldung mit einem neuen Kredit funktioniert nur, wenn dieser auch ordnungsgemäß abgezahlt werden kann.

Bei hoher Verschuldung kommt eine deutlich bessere Lösung als ein teurer Kredit ohne Schufa infrage: der Besuch einer anerkannten professionellen Schuldnerberatung.

Verbrauchern wird dabei von den Beratern gezeigt, wie der Weg aus den Schulden gelingt. Im Rahmen der Schuldnerberatung wird die finanzielle Situation unter die Lupe genommen. Dabei werden Einnahmen, Ausgaben, Besitz und Schulden aufgelistet. Die Berater verhandeln außerdem mit den Gläubigern und erreichen in der Regel Zahlungsaufschübe oder auch eine Verringerung der Schulden. Sofern nötig, bieten sie zudem Unterstützung bei Insolvenzverfahren. So erhalten Verbraucher die Möglichkeit, ihre Schulden langsam und gleichzeitig sicher abzuzahlen. Ganz ohne Neuverschuldung.

Ob und wie viel die Beratung kostet, ist von der jeweiligen Schuldnerberatung abhängig. Während einige Beratungsstellen die Kosten vom Einkommen abhängig machen, arbeiten gemeinnützige Stellen kostenfrei.

Abzocke mit „Krediten ohne Schufa“ hat Hochkonjunktur

Eine groß angelegte Studie der Schufa zeigt, was von sogenannten schufafreien Krediten wirklich zu halten ist. Wenngleich diese schon einige Jahre alt ist, sind die Ergebnisse noch immer relevant. Daraus geht hervor, dass Anbieter derartiger Kredite in vielen Fällen aus der Not der Verbraucher Kapital schlagen wollen. Außerdem sind auch bei schlechter Bonität die Chancen auf einen solchen Kredit sehr gering. Einen Kredit ohne Bonitätsprüfung gibt es nicht. Wenn es auch keine Überprüfung der Schufa gibt, werden Informationen zur Bonität bei anderen Auskunfteien angefragt.

Zudem werden von Anbietern oft falsche Tatsachen vorgetäuscht. Aussagen wie „Antragsannahme“ oder „positive Vorprüfung“ vermitteln bei Kreditinteressenten häufig den Eindruck, der Kredit würde zeitnah ausgezahlt werden. Die Realität zeigt allerdings, dass Verbraucher zum Abschluss von diversen anderen Verträgen verleitet werden sollen.

Bilder:

Abb. 1: pixabay.com @ martaposemuckel (CCO Creative Commons)

Abb. 2: pixabay.com @ Vi5-a-Vi5 (CCO Creative Commons)

Redaktion

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