Die goldenen Zeiten der Microsoft-Partner scheinen laut der aktuellen Vergleichsstudie „ISG Provider Lens – Microsoft Ecosystem Partners Germany 2022” vorbei zu sein. Da Microsoft zudem seine Zertifizierungsvorgaben erweitert, steigen besonders für große Anbieter die Kosten erheblich.
„Geschäftliche Herausforderungen wie etwa die Störungen von Lieferketten haben jüngst dazu geführt, dass viele Unternehmen ihre IT-Ausgaben zurückgefahren haben – vor allem im produzierenden Gewerbe und im Einzelhandel“, sagt Heiko Henkes, Director & Principal Analyst bei der Information Services Group (ISG). „Dementsprechend hat sich der Preisdruck für Microsoft-Serviceanbieter erhöht.“ Doch halte die Migration zu Cloud-Plattformen wie Microsoft Azure an und die Investitionen in Cyber-Sicherheit stiegen deutlich.
Für eine weitere Verschärfung des Wettbewerbs sorgt ISG zufolge auch Microsoft selbst. Der Erfolg der Servicepartner habe das Unternehmen dazu gebracht, Kunden zunehmend direkt zu bedienen, wenn die erzielten Umsätze mit Kunden ein bestimmtes Level überschreiten oder Kunden aus strategisch bedeutenden Branchen aufzugleisen sind.
Vor allem der Markt der Managed Services für die Azure-Cloud ist der ISG-Studie zufolge stabil aufgeteilt, Providerwechsel finden demnach nur selten statt. Deshalb müssten sich die Serviceanbieter vor allem darauf konzentrieren, Kunden von der Migration in die Azure-Cloud zu überzeugen, die noch am Anfang ihrer Reise in die Public Cloud stünden. Allerdings geht ISG davon aus, dass sich mittelfristig mehr Kunden für einen Wechsel ihres Cloud-Anbieters entscheiden, wenn Gründe wie Kosten, Service, Sicherheit, Anwenderschulungen oder Mitarbeiterverfügbarkeit dafür sprechen.
Bei der Migration von Anwendungen in Microsofts Cloud-Service Azure stehen nun vermehrt Spezialapplikationen im Vordergrund, nachdem viele Unternehmen ihre grundlegenden Geschäftsanwendungen bereits in die Cloud verlagert haben, so ISG. Hinzu komme SAP: Wegen der Partnerschaft des Walldorfer Softwareanbieters mit Microsoft sei Azure eine der empfohlenen Plattformen für die Implementierung von SAP-Lösungen.
Eine zunehmende Nachfrage verzeichnet ISG auch bei der Microsoft Power Platform. Sie werde vor allem von Unternehmen genutzt, welche die Softwareentwicklung durch Nicht-Programmierer, sogenannte „Citizen Developer“, ermöglichen wollen. Zwar würden viele deutsche Unternehmen aus Governance- und Sicherheitsgründen noch zögern, Nicht-IT-Mitarbeiter Software entwickeln zu lassen. Service Provider könnten hier helfen, die Power Platform in die Unternehmens-IT ihrer Kunden zu integrieren und Governance-Strategien zu entwickeln, die eine verantwortungsvolle Nutzung sicherstellen.
Die Studie „ISG Provider Lens – Microsoft Ecosystem Partners Germany 2022” bewertet die Fähigkeiten von insgesamt 60 Anbietern in sieben Marktsegmenten. Sie stuft Atos in fünf Quadranten sowie Arvato Systems und Bechtle in vier Quadranten als „Leader” ein. Capgemini, Deutsche Telekom (TDG), Devoteam M Cloud, SoftwareONE und T-Systems erhalten diese Einstufung in je drei Quadranten. Darüber hinaus werden ORBIT, q.beyond, Scheer GmbH und SoftwareONE in jeweils einem Segment als „Rising Star“ bezeichnet. Nach Definition von ISG handelt es sich dabei um Unternehmen mit vielversprechendem Portfolio und hohem Zukunftspotenzial.
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