Categories: CybersicherheitVirus

Bumblebee: Cybererpresser setzen auf neue Malware zur Verbreitung von Ransomware

Symantec hat eine neue Form von Schadsoftware analysiert, die sich zu einer Schlüsselkomponente bei Ransomware-Angriffen entwickelt hat. Die Forscher fanden Verbindungen zwischen der Bumblebee genannten Malware und den Ransomware-Gruppen Conti, Mountlocker und Quantum.

„Die Verbindungen von Bumblebee zu einer Reihe hochkarätiger Ransomware-Operationen deuten darauf hin, dass es sich jetzt im Epizentrum des Ökosystems der Cyberkriminalität befindet”, so Vishal Kamble, Principal Threat Analysis Engineer im Threat Hunter-Team von Symantec.

Wie Bumblebee von den Cybererpressern eingesetzt wird fanden die Symantec-Forscher bei der Untersuchung der jüngsten Angriffe mit der Ransomware Quantum heraus. Demnach beginnen die Attacken mit Phishing-E-Mails, an die eine ISO-Datei angehängt wurde. Diese Datei versteckt den Loader Bumblebee, der wiederum auf dem Rechner eines Opfers ausgeführt wird, falls der Anhang geöffnet wird.

Bumblebee ersetzt Trickbot

Bumblebee richtet dann eine Hintertür ein, über die ein Angreifer die vollständige Kontrolle übernehmen und Befehle ausführen kann. Diese Fähigkeiten nutzen sie, um das eigentlich legitime Pentest-Tool Cobalt Strike einzuschleusen. Es erweitert den Zugriff auf das System.

Erst danach wird den Forschern zufolge Bumblebee benutzt, um die eigentliche Ransomware Quantum zu installieren und alle Dateien auf dem System des Opfers zu verschlüsseln. Ähnliche Techniken würden auf für die Conti- und Mountlocker-Kampagnen benutzt. „Bumblebee wurde möglicherweise als Ersatz-Loader für Trickbot und BazarLoader eingeführt, da es gewisse Überschneidungen zwischen den jüngsten Aktivitäten mit Bumblebee und älteren Angriffen gibt, die mit diesen Loadern in Verbindung stehen“, ergänzte Symantec.

„Jedes Unternehmen, das eine Bumblebee-Infektion in seinem Netzwerk entdeckt, sollte diesen Vorfall mit hoher Priorität behandeln, da er der Weg zu mehreren gefährlichen Ransomware-Bedrohungen sein könnte”, warnte Symantec. Unternehmen sollten unter anderem Nutzerkonten mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung schützen und verfügbare Sicherheitspatches zeitnah einspielen, um mögliche Ransomware-Angriffe zu verhindern.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

BSI mahnt Smarthome-Nutzer zu mehr Wachsamkeit

Drei Viertel der Deutschen nutzen Smarthome-Geräte. Eine angemessene Absicherung gegen externe Zugriffe ist vielen jedoch…

1 Tag ago

KI im Kampf gegen Entwaldung

Wer in der EU mit Holz handelt, muss davon Muster einreichen. Der Prüfprozess ist jedoch…

2 Tagen ago

Krankenhäuser im Visier: Wird IT-Sicherheit zur Überlebensfrage?

Zahl der Cyberangriffe auf Krankenhäuser deutlich gestiegen. Ein Interview mit Dirk Wolters, Geschäftsführer von NeTec.

2 Tagen ago

KI als Chef für ein Viertel vorstellbar

Laut Kaspersky-Umfrage halten 28 Prozent der Deutschen Künstliche Intelligenz für neutraler als menschliche Vorgesetzte.

3 Tagen ago

Sechs von zehn Unternehmen Ransomware-Opfer

Jeder achte Betrieb hat Lösegeld gezahlt. Bei 17 Prozent waren Geschäftsprozesse massiv eingeschränkt. Nur jeder…

3 Tagen ago

EU AI Act: Unternehmen sehen Hindernis für die KI-Entwicklung

Aktuelle Befragung von Deloitte zeigt eine deutliche Verunsicherung bei der Einschätzung der neuen Verordnung.

3 Tagen ago