Categories: CybersicherheitVirus

Microsoft: Linux-Malware installiert Cryptomining-Software

Microsoft weist darauf hin, dass die Linux-Malware der sogenannten 8220 zuletzt einige wichtige Updates erhalten hat. Die Schadsoftware wird von Cyberkriminellen genutzt, um Linux-Server zu infizieren und eine Cryptomining-Software einzuschleusen.

In der aktuellen Kampagne nutzt die Linux-Malware eine kritische Sicherheitslücke mit der Kennung CVE-2022-26134 aus. Sie betrifft Atlassian Confluence Server and Data Center.

„Die Gruppe hat ihre Techniken und Nutzlasten im Lauf des letzten Jahres aktiv aktualisiert. Die jüngste Kampagne zielt auf i686- und x86_64-Linux-Systeme ab und verwendet RCE-Exploits für CVE-2022-26134 (Confluence) und CVE-2019-2725 (WebLogic) für den ersten Zugriff“, heißt es in einer Warnung des Microsoft Security Intelligence Centre. „Die Aktualisierungen umfassen die Bereitstellung neuer Versionen eines Cryptominers und eines IRC-Bots sowie die Verwendung eines Exploits für eine kürzlich bekannt gewordene Sicherheitslücke.“

Atlassian machte die Sicherheitslücke am 2. Juni öffentlich. Eine Woche später entdeckte der Sicherheitsanbieter Check Point, dass die 8220 Gang die Schwachstelle ausnutzt, um Malware auf Linux-Systemen zu installieren. Darüber hinaus sollen die Cyberkriminellen auch versuchen, die Anfälligkeit in der Atlassian-Software für Windows zu benutzen, um ein Skript in einen Power-Shell-Prozess einzufügen. Die US-Cybersicherheitsbehörde CISA forderte zudem alle Bundesbehörden auf, den verfügbaren Patch bis spätestens 6. Juni einzuspielen und bis dahin jeglichen Internetverkehr zu der fehlerhaften Software zu blockieren.

Laut Ciscos Talos Intelligence Group ist die 8220 Gang seit 2017 aktiv. Die Mitglieder der Gruppe sollen chinesisch sprechen und sich auf das Schürfen der Kryptowährung Monero spezialisiert haben. Ihre Befehlsserver sollen oft über den Port 8220 kommunizieren, wovon der Name der Gruppe abgeleitet wurde.

Sobald die Hacker über CVE-2022-26134 Zugang zu einem System haben, laden sie Microsoft zufolge einen Loader herunter, der die Konfiguration des Systems ändert und dessen Sicherheitsdienste abschaltet. Erst danach werde der Cryptominer eingeschleust und dauerhaft im Netzwerk eingerichtet. Die Malware suche zudem im Netzwerk nach weiteren Servern. Einen Neustart soll die Schadsoftware mittels Cronjob oder eines Skripts überleben, das alle 60 Sekunden als „no hangup“-Befehl ausgeführt wird.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Bau-Spezialist Schöck: Migration von SAP ECC ERP auf S/4HANA

Bau- und Fertigungsspezialist investiert in die S/4HANA-Migration und geht mit RISE WITH SAP in die…

1 Tag ago

Pure Storage: Cloud, KI und Energieeffizienz

Trends 2025: Rasante Entwicklungen bei Automatisierung, KI und in vielen anderen Bereichen lassen Unternehmen nicht…

2 Tagen ago

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

3 Tagen ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

3 Tagen ago

Thomas-Krenn.AG: viele Pflichten, knappe Ressourcen, mehr freie IT-Welt

IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.

3 Tagen ago

Stadt Kempen nutzt Onsite Colocation-Lösung

IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…

4 Tagen ago