Verwundbare IoT in Medizin, Produktion und KRITIS

Cybersicherheit wird noch immer in Silos gedacht – zu dem Schluss kommt eine Studie von ONEKEY. Zu den Bereichen mit höchster Gefährdung gehören IoT-Geräte und Anlagen in der Medizin (47 Prozent), der kritischen Infrastruktur (45 Prozent) und der Fertigung (39 Prozent). Das besondere Risiko im IoT-Sektor ist, dass jedes Gerät und jede Anlage eine eigene Firmware habe – also eine Software, die das Gerät oder die Anlage selber steuert. Da hier kaum Leitlinien noch verbindliche Vorgaben bestehen, legen viele Hersteller bisher nur wenig Wert auf lückenlose Sicherheit gegen Attacken.

Haftung der Leitungsebene

ONEKEY weist auch auf die zunehmende Haftung von Unternehmensführern hin: “Es ist absehbar, dass in sehr naher Zukunft für Versäumnisse in der IT-Sicherheit unmittelbar die Geschäftsleitung in die Haftung genommen wird”, so Jan Wendenburg, Geschäftsführer von ONEKEY. Diese Forderung wurde auch während der Hannover Messe durch den VDE – Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik – laut gestellt. Daher müsse jeder Bestandteil einer IT-Anlage – allem voran die Software – lückenlos überprüfbar und rückführbar sein.

Hersteller könnten mehr für den Schutz tun

Einig sind sich die mehr als 300 befragten Unternehmensvertreter bei der herstellerseitig gegebenen Sicherheit von IoT-Anlagen: Nur 12 Prozent halten die Maßnahmen zum Hackerschutz für ausreichend, 54 Prozent sehen sie als teilweise ausreichend an, 24 Prozent als nicht ausreichend und 5 Prozent sogar als mangelhaft. Der Schlüssel zu mehr Sicherheit liegt laut Wendenburg darin, schon frühzeitig in der Entwicklung von neuen intelligenten Geräten, Anlagen und Maschinen, automatische Sicherheits- und Compliance-Prüfungen zu nutzen. Dabei können auch gleichzeitig automatisiert Software-Stücklisten, sogenannte “Software Bill of Materials”, erzeugt werden.

Roger Homrich

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