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Observability: Warum Unternehmen die neue Übersichtlichkeit suchen

Monitoring-Verfahren sind in Unternehmen bereits seit vielen Jahren im Einsatz. Doch es geistert ein neuer Begriff durch die IT-Welt: Observability. Während Monitoring sich auf bekannten Metriken stützt und prüft, ob sich diese im vorgegebenen Rahmen bewegen, geht Observability mindestens einen Schritt weiter. Es untersucht komplexe Zusammenhänge und setzt viele verschiedene Daten miteinander in Beziehung. Dabei läuft Observability dem traditionellen Monitoring immer häufiger den Rang ab. Das belegt auch die VMware-Studie „State of Observability Report 2022“, nach der inzwischen 24 Prozent der Befragten auf Observability-Tools setzen – ein Plus von 5 Prozent zum Vorjahr. 70 Prozent von ihnen nutzen sie, um die Stabilität und Verfügbarkeit der eigenen Apps sicherzustellen. Was sind die Gründe für die zunehmende Beliebtheit von Observability?

Grund 1: Hybrid- und Multi-Clouds prägen die Landschaft

Immer mehr Organisationen setzen entweder auf eine Mischung aus On-Prem und (Hybrid) Cloud oder gleich auf mehrere Public Clouds (Multi-Cloud). 89 Prozent der Befragten nutzen Applikationen, die hybrid laufen. Bei 29 Prozent machen diese sogar mehr als die Hälfte aller Anwendungen aus. Ähnliches gilt für Multi-Cloud-Umgebungen. Hier nutzen mehr als zwei Drittel diese und 22 Prozent geben an, dass mehr als die Hälfte der genutzten Apps über mehrere Clouds laufen. Dies sorgt aus Betriebssicht vor allem für eines: Komplexität.

Mittlerweile geht die überwiegende Mehrheit (89 Prozent) davon aus, dass ihre IT-Infrastrukturen und Applikationsportfolios deutlich komplexer im Vergleich von vor 5 Jahren geworden sind. Daher greifen auch immer mehr Organisationen auf Observability zurück. Man versetzt sich hiermit in die Lage, hochkomplexe und dynamische Systeme zu überblicken sowie Zusammenhänge und Schnittstellen zu überwachen.

Grund 2: Die Toolbox platzt aus allen Nähten

Ein weiterer Grund für die gestiegene Komplexität und Verflechtung sind immer mehr Tools. Diese werden zwar dafür eingesetzt, die enorme Komplexität zu bewältigen, allerdings erhöht sich die Komplexität wiederum mit der wachsenden Anzahl an eingesetzten Werkzeugen. Die Technologien sind immer stärker miteinander verzahnt und wechselwirken miteinander. So geben 46 Prozent der Befragten in der VMware-Studie an, dass eine Technologie in ihrer Organisation Berührungspunkte mit mindestens 25 weiteren hat. Bei 10 Prozent steht eine Technologie sogar mit mindestens 100 weiteren in Kontakt.

Diese Menge an Technologie mit traditionellem Monitoring abzubilden, wird immer mehr zu einer Herausforderung. 97 Prozent berichten deshalb von Problemen, den Monitoring-Prozess auszuführen. Und Monitoring Silos behindern im schlimmsten Fall die Überwachung von neuen Applikationen. Es braucht mit Observability einen ganzheitlichen Überblick, der schnell Einsicht in sämtliche Clouds und Anwendungen bietet und Überwachung auf großen Skalen ermöglicht.

Grund 3: Moderne Apps sind immer gefragter

Nicht nur die IT-Infrastrukturen wurden mit der Einführung neuer Schnittstellen und Automatismen zunehmend komplexer, auch die Anwendungen bringen neue Herausforderungen mit sich. Höhere Flexibilität, kürzere Testphasen, dynamische Skalierung und schnellere Time-to-Market-Zeiten sind der Grund, warum containerbasierte Anwendungen auf dem Vormarsch sind. Dabei haben sie die traditionellen Apps bereits an vielen Stellen abgelöst. Cloud-native Apps sind untrennbar mit Observability verbunden. Mittlerweile greifen 61 Prozent der Befragten auf Microservices Architekturen zurück. 2021 waren es „nur“ 49 Prozent. Die Hälfte der Befragten aktualisiert ihre unternehmenskritischen Cloud-Anwendungen sogar mehrmals in der Woche.

Um hier den Überblick zu behalten und Fehler, die bei dieser Update-Frequenz unweigerlich auftauchen werden, zu identifizieren, braucht es den Einsatz neuer Werkzeuge, die mit der Dynamik der Anwendungslandschaft umgehen können. Anwendungen und Struktur können nicht mehr getrennt voneinander überwacht werden, da sie immer stärker miteinander verzahnt sind. Viele Störungen, die im praktischen Alltag auftauchen, beschränken sich somit oftmals nicht mehr nur auf eine Anwendung, Wer hier auf getrennte Monitoring-Maßnahmen setzt, riskiert auch größere Zusammenhänge nicht zu erkennen und übergreifende Probleme nicht identifizieren zu können. Observability steht dem als einheitliche Maßnahme zur simultanen Betrachtung von Infrastruktur und Anwendung gegenüber.

Zeitgemäße Überwachungslösung

Klar ist, dass viele digitale Transformationen neue Geschäftsfelder eröffnen und eine ungeahnte Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von Unternehmen ermöglichen können. Doch damit geht meist eine wachsende Komplexität und Dynamik in der IT einher. Traditionelles Monitoring stößt immer häufiger an die Grenzen. Der Siegeszug von Multi-Cloud oder die Einführung containerbasierter Apps und Microservices: Geschäftsprozesse und Technologien sind immer stärker miteinander verknüpft und gleichzeitig so verteilt wie nie zuvor. Daher sind auch 84 Prozent in der Umfrage der Meinung, dass bisheriges Monitoring nicht mehr dazu geeignet ist, um moderne Cloudsysteme und -anwendungen zu überwachen.

Viele wenden sich daher Observability-Lösungen zu. 87 Prozent derjenigen, die Observability bereits im Einsatz haben, möchten diese nicht mehr missen und betrachten sie inzwischen als notwendig oder sehr wertvoll. Wer Cloud-native Apps oder Multi-Cloud nutzt, sollte sich also mit dem Thema Observability vertraut machen, um eine zeitgemäße Überwachungslösung zu finden, die die Stabilität der eigenen Apps und Systeme gewährleisten kann.

Björn Brundert, Principal Technologist im Office of the CTO, Global Field, bei VMware
Roger Homrich

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