Die IT-Systeme von KMU sind in besonderem Maße gefährdet, Opfer von Cyberattacken zu werden. Die fortschreitende Digitalisierung, fehlende finanzielle Ressourcen und fehlendes fachliches Know-how machen die Unternehmen zum vergleichsweise einfachen Ziel für Angreifer. Um KMU dabei zu helfen, sich wirksam gegen Cyberangriffe zu schützen, haben im BMBF-geförderten Projekt IUNO Insec Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft einfach einsetzbare Lösungen entwickelt. Dazu gehören :
Beispiel für Werkzeuge, die im Rahmen von IUNO Insec entwickelt wurden:
Das Testbed erlaubt eine dynamische Konfiguration von industriellen Netzwerkkomponenten, die auch Dritte nutzen können. Es kann verwendet werden, um das Verhalten der Produktionsumgebung mit und ohne Sicherheitslösungen im Angriffsfall zu simulieren. Für das Testbed wird nur ein Webserver benötigt, was seinen Einsatz in KMU vereinfacht. Die Bibliothek der unterstützten IIoT-Komponenten ist vorkonfiguriert und dynamisch durch Drag-and-Drop nutzbar. Auch eine Konfiguration eigener Geräte durch den Endanwender ist möglich.
Mit der Methodik lassen sich Abweichungen in verschiedenen Daten-Szenarien aufdecken, zum Beispiel in Bilddateien, Netzwerkdatenströmen und Finanzdaten. Unerwünschte Zustände, die etwa durch einen IT-Angriff auf Produktionskomponenten verursacht wurden, können frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Die Methode ist besonders für den Einsatz in heterogenen Produktionslandschaften geeignet und kann ohne Vorwissen über mögliche Anomalien eingerichtet und ausgeführt werden.
Bedrohungs- und Risikomodellierungen sind dokumentenlastig und komplex. Eine browsergestützte graphische Benutzeroberfläche vereinfacht es, Architekturmodelle als Basis einer Bedrohungsmodellierung zu erstellen. Mithilfe einer Modellierungssprache und einem graphischen Werkzeug zur Erstellung von Bedrohungsmustern lassen sich bereits existierende Architekturmodelle einfach und nutzungsfreundlich kontinuierlich analysieren.
Die BAScloud (BAS: Building Automation System) bildet Daten der lokalen Infrastruktur in einem digitalen Zwilling in der Cloud ab. Dies erfolgt durch digitale Erfassung, Normierung, Speicherung und Bereitstellung von Messdaten. Auch Sollwerte können sicher in die Infrastruktur zurückgesendet werden. Sie verfügt über eine Schnittstelle (API), um relevante Daten für Drittsysteme und -services verfügbar zu machen. Ein Rollen- und Rechte-System erlaubt ein feingliedriges Berechtigungsmanagement. Das technische Netzwerk ist vom Internet getrennt und bleibt so vor möglichen Cyberangriffen geschützt. Die BAScloud steht als Software-as-a-Service (SaaS) zur Verfügung.
Die Lösung ist speziell für den Einsatz von sicheren Fernwartungsdienstleistungen konzipiert. Durch die Kombination von VPN- und SDN-Technologien werden sichere Verbindungen von außerhalb zu einem bestimmten Endpunkt innerhalb des Unternehmensnetzwerks hergestellt. Die Verwaltung der notwendigen Kontrollen läuft automatisiert ab. Für eine benutzerfreundliche Prozessgestaltung erfolgt die Planung und Durchführung der Fernwartungseinsätze über eine Cloud-Plattform mit verschlüsselter und authentifizierter Verbindung. Die eingesetzten Technologien sind Open Source verfügbar. Damit sind sie unabhängig von Drittanbietern und werden kontinuierlich von der Community weiterentwickelt.
Partner des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt IUNO Insec sind das Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC, accessec, axxessio, das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT und die Technische Universität Darmstadt, Fachgebiet Datenverarbeitung in der Konstruktion (DiK).
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