Nach Umsatzeinbruch: Intel erwirtschaftet Verlust im zweiten Quartal

Intels Umsatz ist im zweiten Quartal 2022 um 22 Prozent auf 15,3 Milliarden Dollar eingebrochen. Damit verpasste das Unternehmen seine eigene Quartalsprognose von Ende April über 18 Milliarden Dollar sehr deutlich. Nach Angaben des Unternehmens litten vor allem die Client Computing Group und die Datacenter and AI Group unter den widrigen Marktbedingungen.

Der Umsatzrückgang bescherte dem Prozessorhersteller zudem einen Nettoverlust von rund 500 Millionen Dollar. Die niedrigeren Einnahmen ließen auch die Bruttomarge und die operative Marge deutlich schrumpfen, und zwar um 20,6 beziehungsweise 32,8 Prozentpunkte. Der operative Cash Flow lag lediglich bei 800 Millionen Dollar, wobei Intel Dividenden in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar ausgeschüttete.

Die Veröffentlichung der Bilanz nach Börsenschluss sorgte anfänglich für einen Kurssturz von mehr als 10 Prozent. Im weiteren Verlauf pendelte sich der Preis der Intel-Aktie im nachbörslichen Handel bei 36,41 Dollar ein, 8,31 Prozent weniger als der offizielle Schlusskurs von 39,71 Dollar – knapp oberhalb des aktuellen 52-Wochen-Tiefs von 35,54 Dollar.

Intel kassiert auch seine Jahresprognose

Der Kursverlust dürfte auch die Unzufriedenheit der Anleger mit Intels neuer Jahresprognose widerspiegeln. Ging der Prozessorhersteller Ende April noch von einem Jahresumsatz von rund 76 Milliarden Dollar aus, rechnet Intel drei Monate später nur noch mit 65 bis 68 Milliarden Dollar. Die Gewinnvorhersage korrigierte Intel ebenfalls deutlich nach unten. Statt 4,19 Dollar sollen nun am Jahresende nur noch 2,57 Dollar Profit auf jeden Anteilsschein entfallen.

„Die Ergebnisse dieses Quartals lagen unter den Standards, die wir für das Unternehmen und unsere Aktionäre festgelegt haben. Wir müssen und werden es besser machen. Der plötzliche und rasche Rückgang der Wirtschaftstätigkeit war der wichtigste Faktor, aber das Defizit spiegelt auch unsere eigenen Probleme bei der Umsetzung wider”, sagte Pat Gelsinger, CEO von Intel. “Wir reagieren auf die sich ändernden Geschäftsbedingungen, arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen und konzentrieren uns gleichzeitig auf unsere Strategie und unsere langfristigen Chancen. Wir nutzen dieses schwierige Umfeld, um unsere Transformation zu beschleunigen.

Der Umsatz der Client Computing Group ging um 25 Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar zurück. Die Datacenter and AI Group büßte 16 Prozent ein und erreichte Einnahmen von 4,6 Milliarden Dollar. Das Wachstum beschränkte sich indes auf die Geschäftsbereiche Network und Edge (plus 11 Prozent) und Mobileye (plus 41 Prozent).

Im laufenden dritten Quartal plant Intel einen Umsatz zwischen 15 und 16 Milliarden Dollar sowie einen schmalen Gewinn von 0,12 Dollar je Aktie. Das dritte Quartal 2021 hatte der Prozessorhersteller mit einem Überschuss von 6,8 Dollar je Aktie bei Einnahmen von 19,2 Milliarden Dollar abgeschlossen.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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