Categories: BrowserWorkspace

Google schließt 27 Sicherheitslöcher in Chrome

Google hat seinen Browser Chrome auf die Version 104 aktualisiert. Das Update enthält Patches für mindestens 27 Sicherheitslücken. Von sieben Anfälligkeiten geht ein hohes Risiko aus. Betroffen sind Chrome für Windows, macOS und Linux.

Den Versionshinweisen zufolge stecken die Anfälligkeiten unter anderem in der Eingabeleiste Omnibox, der Sicherheitsfunktion Safe Browsing, der WebGPU-Implementierung Dawn sowie in Nearby Share, Googles Funktion zum Datenaustausch mit Android-Geräten.

Darüber hinaus ist Chromes Tastatur-Komponente offenbar anfällig für Datenlecks, und zwar über einen Side-Channel-Angriff. Entdeckt wurde der Bug von Erik Kraft und Martin Schwarzl von der Technischen Universität Graz. Forscher der TU Graz war maßgeblich an der Entdeckung der Spectre genannten CPU-Side-Channel-Angriffe im Jahr 2018 beteiligt.

Google entfernt veraltete API für Sicherheitsschlüssel

Den Entdeckern der Schwachstellen zahlt Google Prämien in Höhe von 89.000 Dollar. Allein für den Use-after-free-Bug in der Omnibox gehen 15.000 Dollar an einen anonymen Forscher. Weitere 10.000 Dollar schüttete Google für einen weiteren Use-after-free-Bug in Safe Browsing aus.

Eine weitere Änderung betrifft ebenfalls die Sicherheit von Chrome. Mit Version 104 des Browsers endet die Unterstützung für die U2F API. Dabei handelt es sich um die ursprüngliche Programmierschnittstelle für Sicherheitsschlüssel. Sie wurde inzwischen durch die neuere Web Authentication API ersetzt, die seit 2019 Standard ist. Für Nutzer sollte die Änderung keine Folgen haben – Website-Entwickler weist Google schon seit zwei Jahren auf die Abschaltung der U2F API hin.

„U2F wurde nie zu einem offenen Webstandard und wurde von der Webauthentifizierungs-API (eingeführt in Chrome 67) übernommen. Chrome hat die FIDO U2F JavaScript-API nie direkt unterstützt, sondern lieferte eine Komponentenerweiterung namens Cryptotoken. U2F und Cryptotoken befinden sich im Wartungsmodus und haben in den letzten zwei Jahren Websites dazu ermutigt, zur Webauthentifizierungs-API zu migrieren“, schreibt Google in einem Blogeintrag.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die Redaktionen von Silicon.de und ZDNet.de. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Alle Prozesse im Blick: IT-Service Management bei der Haspa

Wo es früher auf Buchhalter, Schreiber und Boten ankam, geht es heute vor allem um…

7 Stunden ago

Wie generative KI das Geschäft rund um den Black Friday verändert

Mit KI-Technologien lässt sich das Einkaufserlebnis personalisieren und der Service optimieren, sagt Gastautor Gabriel Frasconi…

7 Stunden ago

Banken und Versicherer sind KI-Großabnehmer

Ein Großteil der weltweiten KI-Gelder fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87…

1 Tag ago

Siemens legt 10 Milliarden Dollar für Software-Spezialisten auf den Tisch

Die Übernahme des US-amerikanischen Anbieters Altair Engineering soll die Position im Markt für Computational Science…

1 Tag ago

Standortübergreifender KI-Einsatz im OP-Saal

Ein deutsch-französisches Projekt hat hybride Operationssäle entwickelt, die durch 5G-Netz und KI neue Anwendungen ermöglichen.

1 Tag ago

OT-Security braucht zunächst Asset-Transparenz

Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…

4 Tagen ago